Zinseszinsen ade: UBS prellt ihre Kunden
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K-Tipp 1/2000
12.01.2000
Seit Anfang 2000 schreibt die UBS die Zinsen auf den Privatkonten erst
Ende Jahr statt monatlich gut. Die Kunden verlieren dadurch Zinseszinsen.
Mit ihrem Kontoauszug erhielt Gabriela Davidson aus Eich LU Ende 1999 eine Mitteilung von der UBS. Die Zinsen auf ihrem Privatkonto würden statt wie bisher monatlich neu jährlich abgerechnet.
"Damit erhöht sich für Sie die Übersichtlichkeit", schmiert die Grossbank ihren Kunden Honig ums Maul. Die Vorteile liege...
Seit Anfang 2000 schreibt die UBS die Zinsen auf den Privatkonten erst
Ende Jahr statt monatlich gut. Die Kunden verlieren dadurch Zinseszinsen.
Mit ihrem Kontoauszug erhielt Gabriela Davidson aus Eich LU Ende 1999 eine Mitteilung von der UBS. Die Zinsen auf ihrem Privatkonto würden statt wie bisher monatlich neu jährlich abgerechnet.
"Damit erhöht sich für Sie die Übersichtlichkeit", schmiert die Grossbank ihren Kunden Honig ums Maul. Die Vorteile liegen aber bei der Bank. Bisher erhielten die Kunden monatlich nicht nur auf die Einlage, sondern auch auf den Zins der Vormonate einen Zins gutgeschrieben.
Weil die UBS nun erst Ende Jahr abrechnet, steckt sie diese Zinseszinsen in die eigene Tasche.
UBS-Pressesprecherin Sybille Thali erklärt: "Der Verlust für die Kunden ist verschwindend klein. Ausserdem passt sich die UBS den anderen Banken an." Für das einzelne Privatkonto macht die Differenz pro Jahr tatsächlich nur ein paar Rappen aus.
Ein Rechenbeispiel: Auf einem Konto liegen 10000 Franken. So hoch ist der durchschnittliche Betrag auf einem UBS-Privatkonto. Der Jahreszins beträgt 2% (langjähriges Mittel; der aktuelle Zins von nur 0,5% ist im Steigen begriffen). Mit der neuen Abrechnung verkleinert sich der Zinsertrag in zehn Jahren um Fr. 22.05.
Für die UBS selber läppert sich damit aber eine schöne Summe zusammen. Ihre 1,7 Millionen Kunden mit Privatkonto prellt die Gross-bank innert zehn Jahren um rund 37 Millionen Franken, also um stattliche 3,7 Millionen Franken pro Jahr. Weil der administrative Aufwand kleiner wird, spart die UBS noch viel mehr ein.
Wie andere Kontoinhaber ärgert sich Gabriela Davidson vor allem über die Mitteilung ihrer Bank. Darin steht nämlich kein Wort von den Zinseszinsen, die den Kunden verloren gehen.
Auch Banken-Ombudsman Hanspeter Häni ist über die Mitteilung nicht gerade glücklich: "Ich finde es schade, dass die UBS den negativen Aspekt nicht aucherwähnt." (rom)