«Zeigen Sie hohen Produktionskosten die gelbe Karte!», steht auf einem Flyer, den Andreas Büttikofer kürzlich von der Post erhielt. Doch als der Direktor des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) diese Aufforderung in die Tat umsetzen wollte, zeigte ihm der gelbe Riese die rote Karte.

Konkreter Anlass des Streits: Der TNW ersetzt in den kommenden Monaten seine alten Billettautomaten durch 550 neue Geräte, bei denen Tickets auch bargeldlos bezahlt werden können. Doch mit dem bargeldlosen Abo- oder Billettkauf wird es für Besitzer der Postcard nichts. Das Symbol an den Automaten ist durchgestrichen. Der Service wird nicht angeboten.

Grund: Der TNW und die Post sind sich über die Transaktionsgebühren für den bargeldlosen Billettbezug nicht einig. Die Postfinance will bei jeder Karten-Zahlung 24 Rappen für sich behalten – einen Betrag, den die Kunden berappen müssten, gibt Andreas Büttiker zu bedenken. Bei einem Durchschnittspreis von Fr. 2.60 pro Billett sei das viel zu viel. Bei der Maestro-Card seien die Gebühren nur etwa halb so hoch.

Doch die Postfinance hält an ihrer Tarifstruktur fest. «Diese Tarife gelten seit sieben Jahren, sind transparent und für alle gleich», argumentiert Postfinance- Sprecher Marc Andrey.

Andreas Büttiker und der TNW wollen sich von der Postfinance nicht länger unter Druck setzen lassen und haben sich mit einer Beschwerde an den eidgenössischen Preisüberwacher gewandt. Der will sich zum laufenden Verfahren vorläufig nicht äussern.