Der K-Tipp stellte für die Stichprobe zwei Warenkörbe zusammen:
einen kleinen Korb mit fünf Produkten fürs Znüni oder die Mittagspause. Darunter auch ein Gipfeli und ein Weggli, die nicht mit einem Strichcode versehen sind;
einen grossen Warenkorb mit 15 Produkten. Darunter auch sperrige, wie eine Packung mit neun WC-Papier-Rollen.
Der K-Tipp stoppte mit der Uhr insgesamt 24 Mal, wie lange es ging, bis die Ware gescannt war, die Supercard oder die Cumuluskarte eingelesen, die Ware mit Postcard bezahlt und im Rucksack (kleiner Warenkorb) beziehungsweise im Einkaufstrolley (grosser Warenkorb) verpackt. Einerseits an der bedienten Kasse, andererseits am sogenannten Self-Checkout-Terminal.
Mit dem kleinen Warenkorb ist das Prozedere beim Self-Checkout relativ einfach: Einkaufskorb auf die Plattform stellen, Ware über das Lesegerät ziehen, auf der anderen Plattform in den Rucksack legen und bezahlen. Einziges Problem: Gipfeli und Weggli müssen am Bildschirm aus einer grossen Auswahl an Gebäck angetippt werden.
Resultat beim kleinen Warenkorb: Bei sämtlichen Stichproben waren die Kassiererinnen schneller. Es dauerte 31 bis 38 Sekunden, bis alles bezahlt war und der Kunde die Ware eingepackt hatte. Im Durchschnitt waren es 34 Sekunden. Dabei gings in der Migros eine Spur schneller als bei Coop.
Am Self-Checkout liess der K-Tipp drei unterschiedlich geübte Versuchspersonen scannen. Die Unterschiede waren daher mit 45 Sekunden bis 1:32 Minuten sehr gross. Im Durchschnitt brauchten die drei Personen genau 1 Minute. Also fast doppelt so lange wie an der bedienten Kasse. Und vor allem: Auch die sehr geübte Person brauchte anderthalb Mal so lange wie eine Kassiererin.
Mit dem grossen Warenkorb ist der Einkauf am Self-Checkout komplizierter. Zum einen stört der Einkaufswagen, zum anderen der Trolley. Zudem ist die Plattform neben dem Strichcode-Leser so klein, dass sie allein mit dem WC-Papier schon voll ist. Deshalb müssen Kunden die Ware schon während des Scannens einpacken.
Resultat beim grossen Warenkorb: Die Angestellten von Coop und Migros brauchten im Durchschnitt 1:14 Minuten, die Versuchspersonen 2:14 Minuten. Bei ihnen war der Zeitaufwand auch mit diesem Warenkorb sehr unterschiedlich.
Nicht ermittelt hat der K-Tipp, wie lange die Wartezeiten an der Kasse und am Self-Checkout sind. Denn diese Wartezeiten variieren je nach Filiale, Tageszeit und Anzahl geöffneter Kassen sehr stark.
In der richtigen Schlange anstehen
In einigen Läden führt eine einzige Schlange zu zwei geöffneten Kassen. Simpel, aber wahr: In einer solchen Schlange steht man nur halb so lange an wie in einer, die nur zu einer Kasse führt.
Wie aber soll man sich verhalten, wenn jede Schlange nur zu einer Kasse führt? Lassen Sie sich von vollen Einkaufswagen nicht abschrecken. Ebenso wichtig ist, wie viele Leute in der Schlange stehen. Denn nicht nur das Scannen braucht Zeit, auch das Zahlen. Faustregel: Drei Personen mit Einkaufskorb brauchen gleich lange wie eine Person mit vollem Einkaufswagen. Das zeigte auch eine Stichprobe des Westdeutschen Rundfunks.
Kassen, die von der Schlange aus gesehen linker Hand liegen, haben in der Regel kürzere Schlangen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass die meisten Leute Rechtshänder sind.