Marroni sind gesund: Sie enthalten wenig Fett, wertvolle Kohlenhydrate, hochwertiges pflanzliches Eiweiss sowie Folsäure und die Vitamine B, C und E. Eine Packung mit 200 Gramm kostet bis zu 8 Franken.
Verfault oder nicht schälbar
Doch viele Marroni sind ungeniessbar. Dies ergab eine Stichprobe des K-Tipp Mitte Oktober in zehn Schweizer Kantonshauptorten an Ständen in Bahnhofsnähe. Die Resultate im Detail: Von den gekauften Marroni war ein Viertel ungeniessbar. Sie waren faul oder liessen sich nicht schälen. In Basel und Schaffhausen waren 40 Prozent der Marroni mangelhaft. Diese beiden Stände liegen mit nur 115 beziehungsweise 120 Gramm einwandfreien Marroni auf den letzten Plätzen der Stichprobe (siehe Tabelle im PDF). In Zürich waren 130 Gramm Marroni geniessbar, in Solothurn 132 Gramm.
In Basel etwa waren fünf Marroni verwurmt oder faul, in Schaffhausen hatten zwei Stück Würmer. In Solothurn waren fünf Stück verfault, in Zürich acht Marroni schlecht oder nicht schälbar.
Am Basler Stand hiess es, man habe eine schlechte Lieferung erhalten und den Rest bereits zurückgeschickt. Die Verkäuferin in Schaffhausen meinte, es müsse sich um einen Einzelfall handeln, sonst habe man gute Marroni. Der Verkäufer in Solothurn gab an, er habe gerade zwei Handvoll Marroni aus dem Tessin ausprobiert, sonst verwende er andere. In Zürich versprach man, mit dem Lieferanten Kontakt aufzunehmen und bei Reklamationen den Kunden die Portion anstandslos zu ersetzen.
Bei einer Nachkontrolle einige Tage später schnitt der Stand in Schaffhausen mit 156 Gramm einwandfreien Marroni tatsächlich etwas besser ab. Ebenso der Stand in Zürich mit 151 Gramm. In Solothurn hingegen war das Resultat unverändert (132 Gramm), in Basel fiel es mit 112 Gramm sogar noch schlechter aus.
Die Verkäufer in Aarau, Basel, Frauenfeld, Schaffhausen und Zürich gaben dem K-Tipp weniger als 200 Gramm Marroni mit, weil sie das Gewicht der Verpackung mitwogen. Das ist gemäss dem eidgenössischen Institut für Metrologie nicht erlaubt. Der Verkäufer in Aarau ignorierte einen Hinweis des K-Tipp: «Ich muss das Säckchen schliesslich auch bezahlen.» Mit acht Franken für 200 Gramm war dieser Stand der teuerste in der Stichprobe.
«Ich mache das seit 60 Jahren»
Qualitativ am besten waren die Marroni vom Stand vor dem Bahnhof St. Gallen: Verkäufer Ugo Mascetti füllte 211 Gramm Marroni ins Säckchen. Eine Frucht war verbrannt, die übrigen 19 Stück einwandfrei. Das machte in der Endabrechnung genau 200 Gramm essbare Marroni. Das Resultat überrascht Mascetti nicht: «Ich mache das schliesslich seit über 60 Jahren.»
Marroni selber machen – so gehts
Vor dem Zubereiten die Marroni auf ihre Qualität testen. Das geht ganz einfach mit einer Schüssel Wasser: Gute Marroni sinken zu Boden, ältere oder faule schwimmen obenauf.
Die rohen Marroni auf der gewölbten Seite durch die Schale kreuzweise einschneiden. Darauf achten, dass die Kerbe nicht zu kurz ist.
Marroni vor dem Braten rund fünf Minuten in kochendes Wasser geben.
Backofen auf rund 200 Grad vorheizen. Vorgekochte Marroni mit der eingeschnittenen Seite nach oben auf ein Backblech legen. Eine Schüssel Wasser in den Backofen stellen. Der Dampf weicht die harte Schale auf, so lässt sie sich später besser abziehen.
Rund 15 Minuten backen. So lange warten, bis sich die eingeritzten Stellen nach aussen wölben.