Der «Surface» von Microsoft ist einer der meistverkauften Laptops. Es gibt ihn in unterschiedlichen Varianten, zum Beispiel als «Surface Pro X». Das Gerät kostet je nach Ausstattung zwischen 850 und 2200 Franken. Microsoft bewirbt den Laptop als «ultraschlank, elegant und blitzschnell». Was der Hersteller allerdings verschweigt: Auf dem «Surface Pro X» funktionieren viele Spezialprogramme, etwa für Buchhaltung oder grafisches Gestalten, nicht. Denn das Gerät enthält einen speziellen CPU-Prozessor.
Der Prozessor ist das Rechenzentrum des Computers und für das Ausführen von Programmen von zentraler Bedeutung. Normalerweise sind bei Computern Prozessoren von Intel oder AMD eingebaut. Beim «Surface Pro X» stammen sie jedoch von ARM. Diese sind mit vielen Programmen nicht kompatibel. Stossend: Unter fast gleichem Namen, zum Beispiel «Surface Pro 7», werden auch Geräte – alle ebenfalls von Microsoft – mit normalen Intel-Prozessoren verkauft. Mit diesen funktionieren alle Programme einwandfrei.
Nicht alle Händler weisen auf die Einschränkung hin. Das ergab eine Stichprobe des K-Tipp bei den acht grössten Schweizer Elektronikhändlern. Fust, Interdiscount, Media-Markt, M-Electronics, Microspot und Steg informierten nicht über dieses Problem. Bei Digitec ist nur versteckt im Kleingedruckten zu lesen: «Derzeit installiert Surface Pro X keine 64-Bit-Anwendungen, die nicht auf ARM64 portiert wurden, einige Spiele und CAD-Software sowie einige Treiber oder Antivirensoftware von Drittanbietern.»
Brack zeigt, dass es auch anders geht: Dort werden Kunden im Produktbeschrieb gut sichtbar darauf hingewiesen, dass sie die Kompatibilität ihrer Programme mit dem Gerät prüfen sollen.
Tipp: Welcher Prozessor in welchen Computer eingebaut ist, ist den technischen Angaben zum Gerät zu entnehmen. Man sollte dort auf Begriffe wie «Intel» oder «AMD» achten. Ist «ARM», «SQ1», «SQ2» oder «MSQ» vermerkt, sollte man besser die Finger davon lassen.
Auch Apple-Geräte mit Spezialprozessoren
Übrigens: Auch einige Computer von Apple sind seit kurzem mit Spezialprozessoren ausgestattet. Das betrifft die neuesten Varianten des «Macbook Air», des «Macbook Pro» und des «Mac Mini». Apple will laut eigenen Angaben in Zukunft alle Geräte mit solchen ARM-Prozessoren ausstatten. Doch anders als bei Microsoft-Computern kann man auf Apple-Geräten alle Programme weiterhin einsetzen. Grund: Apple installiert ab Werk ein Übersetzer-Programm. Es läuft im Hintergrund und hält inkompatible Programme funktionstüchtig. Der Benutzer merkt davon nichts.
So entsperrt man günstige Windows-Computer
Viele günstige Computer für unter 500 Franken enthalten ein spezielles Betriebssystem mit der Bezeichnung «Windows 10 im S Modus». Dabei handelt es sich nicht um ein vollwertiges Windows-Betriebssystem. Auf entsprechend eingerichteten Geräten lassen sich nur Programme über den App-Store von Microsoft installieren. Wer Programme direkt vom Hersteller bezieht, kann sie nicht benutzen.
Immerhin: Besitzer solcher Geräte können von «Windows 10 im S Modus» auf ein normales Windows-System wechseln. So funktionierts: Zum Entsperren auf die Windows-Taste drücken, dann «Einstellungen» -> «Update und Sicherheit» -> «Aktivierung» auswählen. Im Abschnitt «Zu Windows 10 Home wechseln» die Schaltfläche «Store» anklicken: So öffnet sich der App-Store von Microsoft. Manchmal muss man sich dort noch einloggen. Dann auf «Herunterladen» klicken. Nun ist der Rechner entsperrt.