Spitzenresultate bis 12 Prozent» könne man mit der steuerbegünstigten 3. Säule erzielen, behauptet Ski-Legende Pirmin Zurbriggen in Inseraten. Auch im Fernsehspot sind die 12 Prozent pro Jahr - für ein normales Zinskonto - prominent hervorgehoben.
Wie soll das gehen, wenn ein 3a-Konto im mehrjährigen Schnitt nur gerade 2 Prozent Zins pro Jahr abwirft? Der Grund liegt darin, dass die Raiffeisenbank die Steuerersparnis dazurechnet.

Das ist zwar korrekt - doch die Werber haben Annahmen getroffen, die sehr exotisch sind. Sie rechnen mit einem 54-jährigen Mann, der nur noch elfmal das derzeitige Maximum von 6192 Franken einzahlt, der zudem ein steuerbares Einkommen von jährlich 150 000 (!) Franken hat - und der in Noiraigue NE wohnt, einer wahren Steuerhölle mit einem Grenzsteuersatz von satten 49,95 Prozent.

Realistisch ist folgendes Zahlenbeispiel: Würde der gleiche Mann aus Noiraigue 20 Jahre lang einzahlen, würde die Rendite noch 7,2 Prozent pro Jahr betragen. Hätte er dazu ein «normales» steuerbares Einkommen von 70 000 Franken, läge die Rendite noch bei 5,2 Prozent. Würde er zudem in Aarau wohnen, wo die Steuerbelastung im Schweizer Mittel liegt, könnte er nur noch 3,3 Prozent rausholen.

Übrigens: Andere Banken geben derzeit mehr Zins als die Raiffeisenbank - zum Beispiel Migrosbank und Wir-Bank.

(em)