Seit gut einem Monat wird in der Schweiz in der Super League wieder Fussball gespielt. Und ab Mitte September schlittert der Puck wieder in den Eishockeystadien der National League. Ein Preisvergleich des K-Tipp bei 10 Fussball- und 14 Eishockeyklubs zeigt: Wer als vierköpfige Familie im Stadion einen Match verfolgen will, wird zur Kasse gebeten. Annahme: Eine Familie mit Kindern im Alter von 9 und 12 kauft Sitzplätze auf der im Vergleich zur Haupttribüne günstigeren Gegentribüne. Dazu genehmigen sich die Eltern je eine Bratwurst und ein Bier, die Kinder eine Portion Pommes frites und ein Süssgetränk.
Dafür verlangt der FC Zürich unter den zehn Fussballklubs der höchsten Liga am meisten: 230 Franken. Beim zweiten Zürcher Stadtverein GC kostet ein Matchbesuch im gleichen Stadion 180 Franken – also 50 Franken weniger. Der FC Winterthur ist mit 120 Franken noch günstiger (Tabelle links im PDF. Andreas Mösli vom FC Winterthur sagt: «Wir bieten die Sitzplätze so günstig wie möglich an, damit sich die Zuschauer auch noch eine Wurst oder ein Getränk leisten.»
FC Zürich: Kinder zahlen vollen Tarif
Kinder ab dem 7. Lebensjahr müssen einzig beim FC Zürich bereits den vollen Eintritt von 45 Franken für Erwachsene bezahlen. Der Verein rechtfertigt das so: «Zu viele unterschiedliche Preise würden zu einem grossen personellen und zeitlichen Kontrollaufwand führen.» Bei allen anderen Fussballklubs in der obersten Liga scheint das aber kein Problem zu sein: Kinder und Jugendliche zahlen klar weniger für einen Sitzplatz als Erwachsene. Beim FC Lugano kostet ein Sitzplatz für ein Kind 5 Franken. Auch Vereine wie der FC Basel und die Berner Young Boys gewähren den Kindern 50 Prozent Rabatt auf den Normalpreis.
Viel kleiner sind die Preisunterschiede bei der Verpflegung: Ein 4-Deziliter-Becher Bier kostet in den meisten Stadien um die 6 Franken. Beim FC Winterthur gibt es diesen für einen Franken weniger. Auch eine Portion Pommes frites für 5 Franken und eine Bratwurst (6 Franken) sind auf der Schützenwiese im Vergleich am günstigsten.
Noch um einiges teurer als für Fussballfans ist der Besuch eines Eishockeyspiels: Beim EV Zug muss eine Familie mit Kosten von bis zu 368 Franken rechnen (Tabelle rechts im PDF). Je nach Gegner und Zuschauerzahl können in Zug die Einzeleintritte noch ändern. Denn der Verein passt die Preise der Nachfrage an. Der HC Genf-Servette verlangt für publikumsträchtige Gegner einen Zuschlag von 5 Franken pro Ticket. Bei allen anderen Klubs sind die Preise fix. Der EV Zug rechtfertigt seine Preise damit, dass es nur wenige Sitzplätze im Einzelverkauf gebe.
Für Kinder bieten nur 6 der 14 Eishockeyklubs vergünstigte Tickets an: Fribourg-Gottéron, EHC Biel, HC Lugano, EHC Kloten, Genf-Servette und die ZSC Lions. Bei allen anderen zahlen Kinder den vollen Preis.
Günstiger ins Stadion
- Familiensektoren: Sitzplätze im Familiensektor sind weniger zentral, kosten aber weniger als auf der Gegentribüne. Bei YB in Bern etwa zahlen Kinder von 6 bis 16 Jahren Fr. 5.–, Erwachsene Fr. 25.–. Mit Verpflegung kostet ein Matchbesuch für eine vierköpfige Familie so Fr. 107.–. Das Problem: Der Familiensektor ist häufig ausverkauft, oder die Tickets sind limitiert.
- Tickets online: Oft sind die Tickets via Internet günstiger als an der Tageskasse. Der FC Luzern etwa verlangt beim Kauf an der Kasse pro Ticket 3 Franken mehr.