Auf der Packung steht: «Mit Milch.» «Mit viel Milch.» Oder sogar: «Für die Extra-Portion Milch.» Doch die angeblich so gesunden Snacks sind kein Milch-Ersatz. Beispiel «Kinder»-Milchschnitte: Sie enthält zwar 40 Prozent Vollmilch. Doch das sind gerade mal 10,8 ml. Wenn ein Kind mit Milchschnitten 2 dl Milch zu sich nehmen möchte, müsste es mehr als 18 Schnitten essen. Das wären dann 2134 Kilokalorien. Damit wäre sein täglicher Kalorienbedarf bereits gedeckt. Noch krasser die M-Budget-Milchschnitte. Sie sieht aus wie eine «Kinder»-Milchschnitte, hat aber nur halb so viel Milch drin.


Und «Flauti» von Barilla?

Angeblich hat es in jeder Rolle «hochwertige Milch» – jedoch in homöopathischer Dosis: Wer Lust hat auf ein Glas Milch, müsste 82 Rollen vertilgen. Diese kosten Fr. 49.–, wiegen fast 3 Kilo und enthalten 12’000 Kilokalorien (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Barilla-Sprecher Roberto Ciati kritisiert die K-Tipp-Berechnung. Er rechnet das enthaltene Milchpulver ein. Und kommt so «nur» auf 13 Rollen. Zudem, sagt er, spreche Barilla nie von «viel Milch», sondern nur von «hochwertiger Milch».

Die Migros findet es wenig sinnvoll, «Snacks mit einem Getränk zu vergleichen». Und: Die M-Budget-Milchschnitte enthalte aus preislichen Gründen weniger Milch als das Original. «Kinder»-Sprecher John Vetterli behauptet, eine Milchschnitte entspreche «ungefähr 40 ml Milch». Wie das bei einem Gewicht von 28 g möglich sein soll, bleibt sein Geheimnis. Weiter schreibt Vetterli: «Unsere Produkte mit Milch unterstützen die Kalziumzufuhr.» Das sei wichtig, weil «viele Kinder zu wenig Milch konsumieren». Vielleicht tun sie das, weil sie meinen, es reiche, Milch-Snacks zu verzehren.