Abzüge vom Fotokiosk
An digitalen Fotokiosken kann man Bilder ab Speicherkarte und CD selber ausdrucken. Die Qualität überzeugt, aber die Preisunterschiede sind gross.
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K-Tipp 2/2006
25.01.2006
Annik Ott - annik.ott@ktipp.ch
Der Boom bei den digitalen Kameras ist nicht zu stoppen: Experten schätzen, dass derzeit deutlich über 90 Prozent der verkauften Apparate digitale Modelle sind.
Viele Nutzer wollen ihre Bilder aber nicht nur auf Speicherkarten und auf dem Computer ablegen. Sie wollen sie auch auf Papier ausgedruckt haben, um sie aufzuhängen, herumzuzeigen oder in ein Fotoalbum zu kleben.
Viel schneller als über ein Fotolabor erhält man seine Prints bei so genannten digitalen Fo...
Der Boom bei den digitalen Kameras ist nicht zu stoppen: Experten schätzen, dass derzeit deutlich über 90 Prozent der verkauften Apparate digitale Modelle sind.
Viele Nutzer wollen ihre Bilder aber nicht nur auf Speicherkarten und auf dem Computer ablegen. Sie wollen sie auch auf Papier ausgedruckt haben, um sie aufzuhängen, herumzuzeigen oder in ein Fotoalbum zu kleben.
Viel schneller als über ein Fotolabor erhält man seine Prints bei so genannten digitalen Fotokiosken. An diesen Do-it-yourself-Terminals können Kunden ihre Aufnahmen direkt ab Speicherkarte, USB-Stick oder CD auf Papier drucken - die fixfertigen Bilder gibts in wenigen Sekunden. Solche Automaten gibts bei Grossverteilern, Foto- und Kamerageschäften sowie an grösseren Bahnhöfen.
Doch können die Bilder aus dem Fotokiosk qualitativ mit den Abzügen aus einem Fotolabor mithalten? Der K-Tipp hat in einer Stichprobe ein Landschaftsbild und ein Porträt ab CD an fünf verschiedenen Geräten ausgedruckt. Zum Vergleich wurden die Daten auch an das Versandlabor Fotomaxx geschickt, das den Fotolabor-Test im K-Tipp 12/05 gewonnen hatte. Zwei Experten nahmen die Bilder unter die Lupe: Heiri Mächler, Präsident des Verbandes Fotohandel Schweiz, und K-Tipp-Fotograf Dominique Schütz.
Gute Qualität der Instant-Bilder
Resultat: Alle Fotokiosk-Proben genügen laut Schütz den Qualitätsansprüchen eines Hobbyfotografen. Aber: «Obwohl die Bilder aus den Selbstbedienungsautomaten eine gute Qualität haben, sind sie nicht so lange haltbar wie die Abzüge aus dem Labor», sagt Mächler. Nach Herstellerangaben weisen die Laborbilder 50 Jahre lang eine gute Farbqualität auf - solange sie in einem Fotoalbum aufbewahrt werden. Mächler weiss aber: «An der Sonne halten Fotokiosk-Bilder weniger lang als Fotos, die in einem Labor entwickelt wurden.»
Auch preislich schneidet das Labor mit 35 Rappen pro Bild besser ab als die Terminals. Allerdings kommen beim Versandlabor Fotomaxx noch Fr. 4.90 Versandkosten hinzu. Es lohnt sich deshalb, eine grosse Anzahl Bilder auf einmal einzuschicken.
An Bahnhöfen sind Automaten oft kaputt
Damit steht fest: Ein Fotokiosk ist vor allem dann eine gute Option, wenns schnell gehen soll. Doch auch bei den Automaten lohnt sich ein Preisvergleich: Der günstigste Fotokiosk der Stichprobe druckt ein Bild für 50 Rappen aus, beim teuersten Gerät kostet ein Print Fr. 1.20.
Die Fotokioske überzeugen aber nicht nur qualitativ, sondern auch in der Anwendung: Bei allen Geräten in der Stichprobe werden die Bedienungsschritte detailliert auf dem Touchscreen aufgezeigt. Mangelhaft waren hingegen die Fotokioske an den Bahnhöfen - allesamt vom Hersteller ProntoPhot: Wegen technischer Probleme konnten weder in Zürich noch in Bern noch in Lugano Bilder ab CD ausgedruckt werden. Dazu Jürg Forster, Leiter Kundendienst von ProntoPhot: «Wir bekommen selten Hinweise zu defekten Geräten.» Aber die unbewachten Automaten an Bahnhöfen würden natürlich eher Opfer von Vandalismus.