Speicherplatz im Internet ist praktisch. Man braucht keine externe Festplatte, und die Daten sind von überallher abrufbar. Grosser Nachteil: Die sogenannte Cloud ist nichts anderes als der Computer von jemand anders. Speichert man seine privaten Daten auswärts, haben meist auch Dritte darauf Zugriff. Google beispielsweise gibt zu, sämtliche Daten im Speicher seiner Clouds «Drive» oder «Fotos» zu scannen und an Dritte weiterzugeben. Wem das nicht gefällt, sollte den Speicher wechseln.
Sehr unterschiedlicher Datenschutz
Der K-Tipp hat die Cloud-Speicher von zehn Firmen verglichen. Darunter die der fünf grössten internationalen Konzerne, Apple, Dropbox, Google, Mega und Microsoft, sowie die Cloud-Lösungen von fünf Schweizer und deutschen Unternehmen, nämlich Linuxfabrik, Tresorit, Swisscom, Backup One und Mailbox. Kriterien waren Datenschutz, Vielseitigkeit, Bedienung und der Preis.
Datenschutz: Hier sind Mailbox, Linuxfabrik und Mega stark. Sie verwenden ausschliesslich freie Programme (Open Source). Das heisst: Der Code ist für jeden einsehbar. Nur so ist sicher, dass Firmen die privaten Daten der Kunden nicht absaugen oder an Dritte weiterverkaufen.
Und: Alle Daten werden bereits auf dem Computer der Nutzer verschlüsselt. Dank einer solchen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hat der Cloud-Betreiber keine Einsicht in die Kundendaten. Auch Hacker sehen nur Buchstabensalat.
Wichtig ist auch, wo die Daten gespeichert sind. Während Schweizer Firmen wie Swisscom und Linuxfabrik vertraglich zusichern, dass Daten nur auf Servern in der Schweiz liegen, verteilen Google & Co. Benutzerdaten in Rechenzentren rund um den Globus.
Vielseitigkeit: Kann ein Benutzer Änderungen an Dateien rückgängig machen (Dateiversionen)? Wie viele Geräte kann er über die Cloud miteinander synchronisieren? Dropbox und Tresorit mit nur 5 und 3 Geräten zeigen hier Mängel. Besser sind Mailbox und Linuxfabrik: Sie beschränken weder die Anzahl Dateiversionen noch die Dateigrösse oder die Frist für die Wiederherstellung gelöschter Dateien.
Bedienung: Hier waren alle Clouds sehr ähnlich. Swisscom und Apple versprechen Support per Telefon und im Laden sowie spezielle Kurse zum Umgang mit der Cloud.
Preis: Mega, Swisscom, Google, Apple, Microsoft und Dropbox bieten gratis Speicherplatz zwischen 2 und 15 GB an. Wer bereits Swisscomkunde ist, erhält je nach Abo Hunderte Gigabyte extra. Dasselbe gilt für Abonnenten von Microsoft Office 365. Der Speicherplatz aller Unternehmen lässt sich gegen Gebühr erweitern.
Sichere Alternativen: Eigene Cloud oder Daten verschlüsseln
Festplatte mit Internetanschluss: Damit hat man die Cloud gleich bei sich zu Hause. Dank Internetanschluss sind die Daten auch von ausserhalb abrufbar. Nachteil: Das Einrichten der Festplatte ist kompliziert, und eine solche kostet über 100 Franken. In einem «Saldo»-Test schnitten Produkte von Synology am besten ab («Saldo» 8/2018).
Datenverschlüsselung: Wer trotzdem eine Cloud nutzen will, die beim Datenschutz schlecht abschneidet, sollte seine Daten schützen. Am besten verschlüsseln Nutzer sie bereits auf dem eigenen Computer mit einer sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dafür eignet sich das Programm Cryptomator (Download: Cryptomator.org/de). Es ist gratis und einfach zu bedienen. Der Cryptomator ist wie ein Tresor in der Cloud, in dem man Ordner ablegen kann. Öffnen lässt er sich nur mit Hilfe eines Passworts.