Aus Leitungswasser lässt sich «Blöterliwasser» herstellen: Dafür braucht es ein spezielles Wassersprudlergerät. Das funktioniert so: Die Flasche füllt man mit Leitungswasser, setzt sie in den Sprudler ein und drückt den Knopf. Das Gerät sprüht dann Kohlensäure aus einem auswechselbaren Zylinder ins Wasser.
Verbreitet ist das System von Sodastream. Wer einen neuen «Alco2jet-Zylinder 60» kauft, zahlt 35 Franken – ohne Inhalt. Eine Füllung mit Kohlensäure kostet Fr. 17.90. Kunden können die leeren Zylinder im Laden gegen volle eintauschen und bezahlen dann nur die Füllung.
Wer den Zylinder definitiv zurückgeben will, erhält nicht 35 Franken zurück – sondern in der Regel nur noch 5 Franken. Das musste auch ein K-Tipp-Leser aus Kirchberg BE erfahren. Er war wie viele Sodastream-Benutzer davon ausgegangen, dass es sich bei den 35 Franken um ein Depot handelt. Sodastream beschied ihm jedoch, er habe den Betrag als «Mietvorauszahlung» geleistet. Sei das länger als acht Jahre her oder fehle das Benutzerzertifikat beziehungsweise der Kassenbeleg, vergüte Sodastream bloss 5 Franken pro Zylinder.
Das Depot gehört dem Kunden
Der K-Tipp hat das rechtlich fragwürdige Vorgehen von Sodastream bereits vor zehn Jahren kritisiert (K-Tipp 4/2009). Denn: Die Kunden erfahren erst im Nachhinein, dass sie die 35 Franken angeblich als «Vorausmiete» bezahlt haben. Das ergibt sich aus dem Zertifikat, das der Schachtel beiliegt.
Laut Thomas Koller, ehemals Professor an der Uni Bern, dürfen Kunden die 35 Franken jedoch als Depot auffassen. Nur wer vorher ausdrücklich auf die Miete aufmerksam gemacht worden sei, könne nicht auf der Rückzahlung des gesamten Betrags bestehen. Ein blosser Hinweis auf der Verpackung oder im Beipackzettel auf die Miete genüge nicht. Der Laden, in dem der Zylinder gekauft wurde, müsse das Depot zurückerstatten.
Eine Umfrage des K-Tipp bei Jumbo, Landi, Manor und Migros zeigt jedoch: Die Läden nehmen weiterhin keine Zylinder zurück, sondern verweisen die Kunden für die Rückgabe an Sodastream. Dafür muss man ein Formular ausfüllen und den Zylinder anschliessend an Sodastream zurückschicken. Sodastream hält am bisherigen Vorgehen fest. Immerhin schickt die Firma fürs Rücksenden eine frankierte Adressetikette zu.
Jetzt gibt es eine Alternative zum Sodastream-Zylinder: Coop verkauft seit Januar eigene Zylinder für Sodastream-Wassersprudler. Wer einen Zylinder von Coop kauft, zahlt ein Depot von 10 Franken, das er beider definitiven Rückgabe zurückerhält. Auch die einzelne Füllung ist günstiger als die von Sodastream: Bei Coop kostet sie Fr 14.95 – also Fr. 2.95 weniger.
Mineralwasser aus dem Laden ist günstiger als Sodastream-Sprudel
Ein Liter Wasser mit Kohlensäure kostet mit dem Sodastream-Gerät je nach Dosierung von CO2 30 bis 60 Rappen. Mit dem Zylinder von Coop sind es 25 bis 50 Rappen. Zum Vergleich: Die günstigsten Mineralwasser mit Kohlensäure von Migros und Coop kosten nur rund 16 Rappen pro Liter.