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Tobias Bettkober aus Feusisberg SZ fieberte mit seiner Familie dem Besuch in Grindelwald BE entgegen. Zwei seiner Kinder waren dort Anfang Februar fürs Grand-Prix-Skirennen der Migros angemeldet. Der dreifache Vater hatte im Fünf-Sterne-Grand-Hotel Regina Grindelwald gebucht: ein Apartment mit zwei Zimmern für 778 Franken pro Nacht.
«Wir freuten uns auf das schöne Hotel mit den luxuriösen Zimmern.» Nach dem Check-in die Ernüchterung: «Man hatte uns in einem Nebengebäude untergebracht. In einer Ferienwohnung aus den 70er-Jahren», so Bettkober. Das heisst: Dunkelbraun-grüne Einrichtung, ein kleiner Röhren-TV – und ein Klappbett im Campingstil für die Eltern. Als Bettkober reklamierte, bot man ihm gerade mal 10 Prozent Preisnachlass an. Für Bettkober viel zu wenig, um den Ärger wettzumachen.
Die Stellungnahme des «Regina» gegenüber dem K-Tipp: Man habe die Familie auf den Stil des Appartments hingewiesen und bedaure, dass der Aufenthalt der Familie nicht gefallen habe.
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re: "Schlecht recherchiert"/"Arg polemisch"
Ktipp recherchiert seriös und das Hotelangebot ist ein Etikettenschwindel. Ihre (hoffentlich) privaten Meinungen zugunsten der Vermarktungspraxis des Hotels sind Ihr gutes Recht. Ich finde sie aber unangemessen und möchte sie als also solche nicht ohne Gegendarstellung bzw. Zusatzinfo stehenlassen: Re: „Schlecht recherchiert“: Ktipp hat sehr sorgfältig recherchiert. Fakten (Fotos, Buchungsbestätigung, mail Verkehr) und Meinung wurden klar getrennt, alle Fakten belegt und das Hotel sowohl von der Redaktion wie auch vom Autor offen einbezogen. Re: „Arg polemisch“: Das erklärende Foto auf der von ihnen verlinkten Website wurde erst nachträglich und ja gerade aufgrund der Beschwerde eingefügt! Aus meiner Sicht noch nicht ausreichend, da das exotische „Angebot“ nichts (!) mit dem sonstigen Charakter des Hotels zu tun hat, dessen eigentliche Qualität ja nicht infrage steht. Weder bei der Buchung noch der Beratung am Telefon wurde bei der Frage: „besser 2 Zimmer oder eine Suite?“ mit einem Wort der spezielle Charakter der empfohlenen Unterbringung erwähnt. Die Reservierungsbestätigung enthält die Bezeichnung „Familiensuite“. Wie soll man bitte auf die Idee kommen, dass so etwas der Fall sein könnte, wenn man einfach ein schönes Hotel mit ansprechenden Zimmerfotos kurzfristig buchen will? Fakt ist, das das Bettenhaus alt und billig ist (und ein Nebengebäude, da man beim Ausgang aus dem Parkhaus das Haupthaus in voller Breite fotografieren kann), wer dass subjektiv toll findet und so wertvoll, dass er dafür gern einen 5 Sterne Preis zahlt, bitte schön. So wie es gelaufen ist für uns (und vermutlich auch schon für einige andere Besucher) ist es ein Etikettenschwindel. Wie würden sie sich fühlen, wenn sie ein 5 Sterne Hotel in Ägypten mit schönen bzw. einfach standesgemässen Bildern im Internet und telefonischer Hotelberatung buchen und dann in einer „traditionsbelassenen“ Berberhöhle untergebracht werden, die irgendwo im Kleingedruckten des Website-Systems erwähnt wird? Vielleicht war es ja nur ein Missverständnis, vielleicht aber auch ein Stück derselben Unkultur, die gerade vom Schweizer Stimmvolk mit der Abzockerinitiative in ihre Schranken gewiesen wurde. So war der Beitrag jedenfalls gemeint. Für künftige Kunden sage ich – sogar im Sinne des Hotels: Danke Ktipp.
Schlecht recherchiert
Ich war auch schon in einem dieser Appartements zu Gast und war begeistert. Natürlich gefällt der Stil nicht allen. Aber es hat Charme! Im Artikel vom K-Tipp klingt alles sehr negativ. "In einem Nebengebäude" klingt hier wie eine Bruchbude. Das Nebengebäude ist aber unterirdisch mit dem Hauptgebäude verbunden und ist so quasi ein Teil vom Hauptgebäude. Also sicher kein Grund zum Reklamieren! Der Röhren-TV passt stilistisch sogar besser, als ein Flachbildschirm. Das eine Bett, das man aus der Wand herunterklappen kann, ist sehr komfortabel und von stabiler Qualität. Es als Klappbett im "Campingstil" zu beschreiben ist schlicht verleumderisch. Ausserdem kann das Hotel nichts dafür, dass Herr Bettkober das grosse Doppelbett den Kindern überlässt und für sich das kleinere Bett auswählt. Die Zimmer sind riesengross und sauber. Ein Appartement in dieser Grösse kostet in anderen 5-Sterne Hotels locker das Doppelte. Zudem ist der Service top, das Morgenbuffet sensationell, und die Wellnessanlage gehört zum Schönsten was ich bisher gesehen habe. Problematisch finde ich, dass der K-Tipp diese Aussage von Herrn Bettkober einfach öffentlich abdruckt, ohne sich selber ein Bild vor Ort gemacht zu haben. Denn wäre Frau Walder dort gewesen, hätte sie gesehen, dass die Aussagen von Herrn Bettkober höchst fragwürdig sind. Da fragt man sich, wie wahrheitsgetreu andere K-Tipp Beiträge sind. T. Gabriel, Stalden
Arg polemisch
Den Ärger der Familie Bettkober kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Ich war selber Gast in diesen Apartments: Sie sind ausgesprochen weiträumig, mit wunderschönem Parkett und Original-Blumentapete ausgestattet und ganz im 70-ies Stil eingerichtet (siehe http://www.grandregina.ch/apartments-hotelzimmer-in-grindelwald.html). Wem dieser Stil nicht gefällt, muss wohl beim Buchen besser aufpassen (mir jedenfalls hat das Hotel sehr klar gemacht, auf was ich mich 'einliess'). Zum Preis: Für eine 5-köpfige Familie während der Hochsaison pro Nacht 778 Franken zu bezahlen ist viel, aber für ein 5-Sterne Haus (sämtliche Annehmlichkeiten des Haupthauses stehen auch den Apartment-Gästen zur Verfügung) nichts Aussergewöhnliches. Kurz: Die Berichterstattung des K-Tipps ist unausgewogen. Raffael Büchi, Zürich