Ende August reiste Isabelle Anderegg aus Thun BE mit den SBB von Domodossola in Italien nach Hause. Im Lötschbergtunnel blieb der Zug stehen. «Wir sassen drei Stunden fest, die halbe Zeit ohne Licht und Klimaanlage», erzählt die GA-­Besitzerin. Schliesslich wurden die Passagiere mit einem Evakuationszug zurück nach Brig gebracht.

Anderegg stieg dort in eine Bahn, die über die Bergstrecke nach Thun fuhr. Sie fand nur noch Platz in der ersten Klasse. Der Zugbegleiter bestand darauf, dass sie den Klassenwechsel bezahlte. «Offenbar hatte er keine Ahnung von der speziellen Situation», sagt Anderegg.

Als die Bernerin mit sechs Stunden Verspätung Thun erreichte, ­erkundigte sie sich am Bahnschalter nach der ihr zustehenden Entschädigung. Diese fiel mickrig aus: Die SBB zahlten Anderegg nur fünf Franken. Das ist der Mindestbetrag für Besitzer eines SBB-Abos.

Auf Anfrage schreiben die SBB, dass der Zuschlag für den Klassen­wechsel korrekt gewesen sei. Und: Entschädigungen bei Verspätungen regle der Branchenverband Alliance Swisspass.