Das Ehepaar Rossi (Name geändert) aus Bassersdorf ZH reist regelmässig per Zug ins süditalienische Metaponto. Bisher genügte dafür ein einziges Ticket. Bassersdorf-Metaponto kostete letztes Jahr mit dem Plan & Spar-Angebot für zwei Personen 173 Franken - heute bezahlen Rossis für die gleiche Fahrt über 300 Franken. Dafür bekommen sie jetzt sechs Billette für verschiedene Teilstrecken.

«Wegen des neuen Globalpreissystems von Trenitalia ist es für unser Verkaufspersonal schwieriger geworden, Reisen nach Italien zu verkaufen», räumt SBB-Sprecher Roland Binz ein.

Im konkreten Fall ist dem SBB-Angestellten jedoch ein Fehler unterlaufen: Die optimale Variante hätte 50 Franken weniger gekostet. «Nach wie vor erhalten die SBB nicht alle Daten von Trenitalia, so dass unser Personal viel tüfteln und improvisieren muss», gibt Binz zu.

Ärgerlich auch: In Italien gibt es Spartickets, die man in der Schweiz nicht erhält. «Es ist den Kunden freigestellt, die günstigen Trenitalia-Angebote im Internet zu buchen», meint Binz dazu lakonisch. Nur: Anders als bei der SNCF bekommt man die Billette nicht gratis nach Hause geliefert, sondern man muss sie in Italien beim Umsteigen umständlich an einem Automaten durch Eingabe eines Codes ausdrucken.

(sd)