Sonne, Wind und Wasser trocknen die Haut aus. Deshalb braucht sie nach dem Sonnenbad gute Pflege. After-Sun-Lotionen enthalten weniger Fett als normale Körpermilch und lassen sich deshalb leichter verteilen. Durch den hohen Anteil an Wasser, das nach dem Auftragen verdunstet, verschaffen sie der Haut Kühlung und halten sie über mehrere Stunden feucht. Dies zeigte bereits der letzte saldo-Test (Ausgabe 12/2011). Einen Sonnenbrand können die Produkte aber weder rückgängig machen noch lindern.
Ein spezialisiertes Labor prüfte für saldo, ob die After-Sun-Lotionen Duftstoffe mit Allergiepotenzial, heikle Konservierungsmittel und Zusatzstoffe enthalten (siehe unten «So wurde getestet»). Die Preisunterschiede zwischen den getesteten Lotionen sind riesig: Sie kosten von 60 Rappen pro 100 Milliliter bis Fr. 21.45 – mehr als das 35-Fache.
Auf den ersten drei Plätzen nur günstige Produkte
Ergebnis: Fünf der zwölf getesteten Produkte erhielten die Note «sehr gut». Vier davon enthalten keine der gesuchten heiklen Parfümstoffe über der deklarationspflichtigen Menge von 10 mg/kg: die «Après Lotion» der Lidl-Marke Cien Sun, die «After Sun Milk moisturizer» der Migros-Linie Sun Look, die «After Sun Pflegelotion» von Sherpa Tensing sowie die «After Sun Lotion» von Daylong.
Gute Qualität hat mit dem Preis nichts zu tun. Der Testsieger von Cien Sun ist mit Abstand das günstigste Produkt im Test. Günstig sind auch die zweit- und drittplatzierten Mittel von Sun Look und Sherpa Tensing.
Mit der «After Sun Lotion» von Lavera war auch ein Naturkosmetikprodukt im Test vertreten. Es schaffte die Note «gut» nur knapp, weil es sechs verschiedene allergene Duftstoffe enthielt (siehe Tabelle).
Deutlich zurück liegt die Luxusmarke Clarins. Das Labor fand im «Baume Après Soleil» neun schwach allergene Duftstoffe – und mit Lyral eine Substanz mit hohem Allergierisiko. Das ergibt für die teuerste Pflegemilch im Test die Gesamtnote «ungenügend».
Keine Auffälligkeiten zeigen sich bei den Konservierungsmitteln. Viele Hersteller setzen Phenoxyethanol ein, damit Kosmetika nach dem Öffnen haltbar bleiben. Dieser Stoff darf nach europäischem Kosmetikrecht in Produkten für Erwachsene bis zu einem Gehalt von 1 Prozent eingesetzt werden. Im saldo-Test enthalten 8 der 12 Produkte Phenoxyethanol. Die vom Labor gemessenen Werte liegen bei allen Lotionen unter der festgelegten Höchstmenge.
Nur in einem Produkt fand das Labor PEG
Das Labor suchte in den Lotionen auch nach PEG und PEG-Derivaten. Die Hersteller setzen sie ein, um Öl mit Wasser zu einer homogenen Flüssigkeit zu vermischen. Diese Stoffe machen die Haut durchlässig für Fremdstoffe. Sie sind deshalb in Kosmetikartikeln nicht erwünscht. Positiv: Nur in der «Ambre Solaire After Sun» von Garnier hat es PEG-Derivate.
Laut Laverana werden fürs Lavera-Produkt nur natürliche, pflanzliche Inhaltsstoffe verwendet. Die gefundenen Duftbestandteile seien in den beigefügten ätherischen Ölen enthalten. Galderma, Produzent der Daylong-Lotion, schreibt, dass sich das Produkt für normale bis trockene Haut eigne. Für Sonnenallergiker und empfindliche Haut verweist Galderma auf ein anderes Produkt aus seinem Sortiment.
So wurde getestet
Die Kosmetikexperten des SGS-Instituts Fresenius in Wörgl (A) testeten im Auftrag von saldo zwölf After-Sun-Lotionen. Das Prüfprogramm im Detail:
Allergene Duftstoffe: Viele Duftstoffe haben ein erhöhtes Allergiepotenzial. Sie müssen gemäss EU-Verordnung ab einer Konzentration von 10 mg/kg auf der Verpackung deklariert sein, sofern das Produkt auf der Haut verbleibt und nicht abgespült wird. Mit hochempfindlichen Analysegeräten suchte das Labor nach 26 verschiedenen Duftstoffen mit Allergiepotenzial. Bewertet wurde relativ streng, weil weniger Parfüm für die sonnengereizte Haut besser ist. Pro schwach allergenem Duftstoff über der deklarationspflichtigen Menge gab es 0,2 Noten Abzug, für jeden stark allergenen Duftstoff betrug der Abzug 0,5 Noten.
Konservierungsmittel: Nach dem Öffnen können Kosmetikartikel von Bakterien und Schimmel besiedelt werden. Um dies zu verhindern, setzen die Hersteller Konservierungsmittel ein. Einige davon gelten als heikel für die Gesundheit. Die Untersuchungen zeigen, dass die Hersteller diese Stoffe sparsam einsetzen.
PEG/PEG-Derivate: Diese Stoffe sorgen dafür, dass Kosmetika tiefer in die Haut eindringen. Das Problem: Die Haut wird auch für heikle Fremdstoffe durchlässiger. Für das Vorhandensein dieser Substanzen gab es 0,2 Noten Abzug.
Hautpflege nach dem Sonnenbad
Zuerst duschen, dann eincremen: Unter kühlem Wasser Reste von Sonnencreme und Schweiss abwaschen. So kann die After-Sun-Lotion besser wirken.
Kühlen: Die After-Sun-Lotion eine Stunde vor der Verwendung in den Kühlschrank stellen. So wird die Haut zusätzlich gekühlt.
Viel Wasser trinken: Trinken führt der Haut von innen Feuchtigkeit zu und unterstützt ihren Erneuerungsprozess.
Alternativen: Hat man keine After-Sun-Lotion zur Hand, hilft auch ein feuchtes Badetuch oder eine leichte Bodylotion. Besser keine stark fettenden oder öligen Cremes verwenden – sie legen sich wie ein Film auf die erwärmte Haut. Dadurch kann der erhitzte Körper weniger Wärme abgeben. Das kann zu einem Hitzestau führen.