Vor kurzem wurde bekannt: Das Bundesamt für Sozialversicherungen hat die Finanzper­spektiven der AHV krass falsch berechnet. Die AHV wird bis 2033 rund 14 Milliarden Franken weniger ausgeben als prognostiziert. Der K-Tipp hat seine Berichterstattung über die AHV stets auf konkrete Zahlen gestützt: Die Bilanzen der Kassen und des AHV-Fonds sagen mehr aus als Computerprognosen.

Auch im Vorfeld der Abstimmung über das Rentenalter und die 13. AHV-Rente wies der K-Tipp darauf hin, dass sich die Vorhersagen des Bundes zur AHV «in der Vergangenheit fast immer als viel zu düster» herausgestellt hätten (K-Tipp 13/2019, 14/2020, 13/2022). Denn sie gründeten auf höchst unsicheren Annahmen, etwa zur künftigen Entwicklung von Geburtenzahl, Zuwanderung, Löhnen, wirtschaftlicher Produktivität, Lebenserwartung der Rentner und Anlagerenditen.

Anfang 2024 fasste der K-Tipp das Ergebnis seiner Recherchen zusammen: «Der Bund behauptete im Jahr 2000, die AHV werde bis 2010 das ganze Vermögen aufbrauchen. Tatsächlich hatte sie Ende 2010 aber Reserven von mehr als 44 Milliarden Franken. Ende 2005 kündigte der Bundesrat an, die Kasse der AHV sei 2017 leer. Fakt ist: 2017 ­lagen 45,76 Milliarden Franken in der ­Kasse. Im Oktober 2013 sagte das Bundesamt für ­Sozialversicherungen per Ende 2022 Reserven von 37,15 Milliarden Franken voraus – und lag damit rund 10 Milliarden zu tief.

Seit über 20 Jahren sind die Finanzprognosen des Bundes zur AHV also durchwegs zu pessimistisch. Grund waren falsche Annahmen vor allem punkto Bevölkerungs- und Lohnentwicklung. Seit 2019 kamen nun noch «fehlerhafte Formeln» im Berechnungsprogramm dazu, wie das Bundesamt für Sozialversicherungen vermeldete. Die resultierende Differenz von 14 Milliarden Franken bei den Ausgaben bis 2033 bedeutet: Die AHV braucht noch ­länger als angenommen keine zusätz­lichen Beiträge für die Finanzierung der 13. Rente (K-Tipp 12/2024).