Als die deutschen Discounter Aldi 2005 und Lidl 2009 ihre ersten Geschäfte in der Schweiz eröffneten, mussten sich die Kunden mit einem schmalen Früchte- und Gemüseangebot zufriedengeben. Das hat sich geändert. Mittlerweile bieten die zwei Discounter nicht nur mehr Früchte und Gemüse an, sie haben auch ein anständiges Bio-Sortiment. Grund genug für den K-Tipp, die Bio-Preise zu vergleichen. Das Ergebnis:
- Bei Aldi ist der Warenkorb mit gegen 50 Produkten am günstigsten. Er kostet 138 Franken (siehe Tabelle im PDF).
- Lidl ist mit 141 Franken kaum teurer. Böte Lidl den Rüeblisaft nicht nur als Markenprodukt an, wäre der Abstand noch kleiner.
- Mit beträchtlichem Abstand folgt die Migros mit 174 Franken.
- Nochmals teurer ist Coop mit 189 Franken.
- Auffallend: Im Preisvergleich ist bei Coop kein einziges Bio-Produkt günstiger zu haben als bei Aldi. Die meisten sind um einiges teurer. Spaghetti und Erdbeerkonfitüre etwa sind doppelt so teuer, Salatgurken fast vier Mal.
Auch Aldi und Lidl mit Knospe-Qualität
Coop sagt zu den Preisunterschieden: «Wir setzen bei allen Bio-Eigenmarken-Produkten konsequent auf die Knospe von Bio Suisse und nicht auf EU-Bio-Mindeststandards. Die Knospe-Richtlinien gehören weltweit zu den strengsten Bio-Richtlinien.»
Doch es ist bekannt, dass auch ein Teil der Produkte von Aldi und Lidl Knospe- Qualität hat. Schon vor über zehn Jahren berichtete der «Kassensturz», dass Knospe-Bauern auch Aldi und Lidl beliefern. Doch die beiden deutschen Discounter haben sich bislang vergeblich bei Bio Suisse darum bemüht, die Knospe aufdrucken zu dürfen.
Bei Aldi heisst es, die Nachfrage nach Bio-Produkten sei stark gestiegen. Deshalb werde das Bio-Sortiment ausgebaut. Aktuell gebe es rund 300 Bio-Produkte. Zum Vergleich: Bei Coop sind es 2500, bei der Migros 1500. Nach wie vor haben Aldi und Lidl Lücken im Bio-Sortiment. So gibt es bei Aldi keinen Bio-Zucker und bei Lidl kein Bio-Mehl. Auch Lidl will aber die Bio-Auswahl weiter vergrössern.
Die Migros schreibt zum mässigen Abschneiden im K-Tipp-Vergleich, Preisunterschiede liessen sich unter anderem mit unterschiedlichen Rezepturen erklären. Ein Beispiel: «Der Mandelanteil in unserer Bio-Mandelmilch ist höher als bei den meisten Mitbewerbern.»
Denner hat eine deutlich kleinere Bio-Auswahl als Aldi und Lidl und erscheint deshalb nicht in der Tabelle. Von den Produkten im K-Tipp-Warenkorb ist bei Denner nur ein Viertel erhältlich. Schweizer Bio-Produkte seien «vielen Kunden zu teuer», teilt Denner mit.