Der K-Tipp verglich Ende September die Preise von 40 häufig eingekauften Produkten – von Rüebli über Joghurt und Apfelsaft bis zu WC-Papier. Im Warenkorb landete der jeweils günstigste Artikel, der in den vom K-Tipp besuchten Filialen von Aldi, Coop, Denner, Lidl und Migros erhältlich war.
Lidl knapp vor Aldi und Migros
Ergebnis: Der gesamte Warenkorb kostete bei Lidl mit Fr. 79.20 am wenigsten. Dort waren 26 der 40 Produkte am günstigsten. Bei Aldi und der Migros kostete der Warenkorb nur wenig mehr: Fr. 80.98 und Fr. 81.60. Am teuersten waren die Produkte mit total Fr. 93.13 bei Denner.
In den letzten zwei Jahren erhob der K-Tipp drei Mal bei den fünf Detailhändlern die Preise von anderen Alltagsartikeln. Lidl war auch in diesen Vergleichen immer am günstigsten.
Weitere Resultate des aktuellen Preisvergleichs:
- Denner verkauft viele Markenprodukte. Eigenmarken fehlten in der Stichprobe oft. Das macht den Warenkorb im Vergleich zu den anderen Händlern teuer. Beispiel: Bei Denner gibt es Süssstofftabletten nur von der Marke Assugrin. Sie waren am Stichtag zwar in Aktion. Trotzdem waren sie sechs Mal so teuer wie die Eigenmarken von Aldi und Lidl. Und die Lippenpomade von Labello kostete bei Denner drei Mal so viel wie die Eigenmarken der Konkurrenz.
- Bei Coop fehlten zum Teil Produkte der Billiglinie Prix Garantie. So war die günstigste Gemüselasagne ein Produkt der Marke Findus. Das verteuerte den Einkauf.
Fertigprodukte: Migros billiger als Coop
- Fertigprodukte, Snacks und Süssigkeiten waren in der Migros besonders günstig. Das zeigt sich, wenn man die Preise der einzelnen Artikel einer Kategorie zusammenrechnet. Bei Coop waren diese Produkte am teuersten: Die Artikel kosteten über 60 Prozent mehr.
- Haushaltartikel waren bei Coop am günstigsten, Teigwaren bei Lidl. Körperpflegeprodukte kauft man am besten bei Aldi und Lidl. Bei Denner waren diese Artikel fast doppelt so teuer.
- Allerdings sind die Discounter Aldi und Lidl nicht immer am billigsten. Beide verkaufen zum Beispiel Picknickeier und Putzlappen in kleineren Verpackungen als Coop und Migros. Umgerechnet auf ein einzelnes Ei und einen einzelnen Lappen, sind die Preise bei den beiden Grossverteilern tiefer.
- Einige Produkte kosteten überall genau gleich viel oder fast gleich viel. Das gilt etwa für Cervelats, Cornflakes, Eistee, Peperoni und Vollrahm sowie für Klarspüler, WC-Papier und Zahnbürsten.
- Die Läden ändern die Preise oft. So senkte Aldi wenige Tage nach der Erhebung des K-Tipp den Preis der Erdnüsse von Fr. 1.99 auf Fr. 1.79. Auch der Lebkuchen wurde 10 Rappen günstiger.
Zum Ergebnis schreibt Denner dem K-Tipp, man habe kleinere Läden als die Konkurrenz. Wegen Platzmangels sei es nicht immer möglich, neben Markenartikeln zusätzlich Eigenmarken ins Regal zu stellen. Der K-Tipp hatte für die Preiserhebung allerdings eine grosse Denner-Filiale besucht.
Fazit: Wer knapp bei Kasse ist, kauft am besten bei Lidl oder Aldi ein. Bei Coop und Migros gibt es ebenfalls günstige Artikel. Das gilt aber nur bei den Billiglinien Prix Garantie und M-Budget. Fehlen diese im Laden, wird es rasch teuer.
So verglich der K-Tipp die Preise
Der K-Tipp erhob Ende September die Preise von 40 Alltagsartikeln in mittelgrossen Filialen von Aldi, Coop, Denner, Migros und Lidl in Gossau SG. Der K-Tipp notierte immer den Preis des günstigsten erhältlichen Artikels. Die Qualität der Produkte wurde nicht bewertet. Sie ist aus den Labortests des K-Tipp ersichtlich. Diese zeigen immer wieder: Teure Artikel sind nicht unbedingt besser als günstige Produkte (K-Tipp 5/2023).