Am Draht: «Willige Hausfrauen»
Günstige Kredite, Liebesglück oder Geldgewinne: In Kleininseraten wird vieles versprochen und viel Geld verlangt. Der K-Tipp hat einige Angebote getestet. Diesmal Sex-Line-Betriebe.
Inhalt
K-Tipp 12/2004
16.06.2004
renz?hler beziehen kann, denn der z?hlt stolze Fr. 4.23 pro Minute.
F?r diesen Tarif stellen sich nach der verheissungsvollen Ansage Frauen mittels Bandaufnahmen vor. Jede verspricht, im Anschluss an das Telefonat f?r den Anrufer pers?nlich da zu sein – und jede bittet inst?ndig, doch noch l?nger in der Leitung zu bleiben und sich in Ruhe auch das n?chste Angebot anzuh?ren. Beim dritten Tonbandinserat und einem Z?hlerstand von rund 25 Franken brechen wir das Experiment ab. Grati...
renz?hler beziehen kann, denn der z?hlt stolze Fr. 4.23 pro Minute.
F?r diesen Tarif stellen sich nach der verheissungsvollen Ansage Frauen mittels Bandaufnahmen vor. Jede verspricht, im Anschluss an das Telefonat f?r den Anrufer pers?nlich da zu sein – und jede bittet inst?ndig, doch noch l?nger in der Leitung zu bleiben und sich in Ruhe auch das n?chste Angebot anzuh?ren. Beim dritten Tonbandinserat und einem Z?hlerstand von rund 25 Franken brechen wir das Experiment ab. Gratis ist hier h?chstens die Gutgl?ubigkeit.
K-Tipp-Urteil: Auf Touren kommt bei diesem «heissen» Angebot nur der Geb?hrenz?hler.
«Scharfe Girls» mit Ged?chtnisschwund
Per Tonband stellen sich unter dieser Nummer unter anderem die 19-j?hrige Michelle, die 18-j?hrige Anja und die 31-j?hrige Anita vor. Die Damen sind durchnummeriert und k?nnten mit der Wahl der entsprechenden Nummer pers?nlich erreicht werden.
Die Kontaktaufnahme klappt auf Anhieb. Aber die angew?hlte Michelle ist sich im ersten Moment des Gespr?chs nicht ganz sicher, ob sie nun tats?chlich Michelle oder nicht doch Anja heisst. Und auch bei der Frage nach ihrem Alter verl?sst sie kurz das Ged?chtnis. «?hhhh ... etwa 25», sagt sie nach einer Weile, dann wird das mehr auf- als anregende Gespr?ch unterbrochen. Sofort meldet sich eine Tonbandstimme – und empfiehlt, nicht aufzugeben, sondern sich weitere Angebote anzuh?ren.
K-Tipp-Urteil: F?r 2 Franken pro Minute darf man eines gewiss nicht erwarten: geistige Potenz.
«Willige Hausfrauen» mit falscher Nummer
Die Schweiz sei voll mit unausgelasteten Hausfrauen, die statt zu putzen lieber «das Eine» wollen und darum nichts anderes im Sinn haben, als den Anrufer, der bestimmt in derselben hormonellen Notlage ist, baldm?glichst zu treffen. Das zumindest beteuert ?ber 5 Minuten lang die Tonbandansage dieser Hotline.
Bei einem Minutentarif von Fr. 4.23 kostet es somit mehr als 20 Franken, bis sich die erste der «vielen und an Geld nicht interessierten» Hausfrauen ebenfalls mittels Tonbandaufnahme vorstellt. Sie m?chte von einem erfahrenen Mann ausgef?hrt werden. Nach einer ?usserst plastischen Beschreibung ihres ?usseren gibt sie darum beim Z?hlerstand von knapp 30 Franken ihre Handynummer bekannt.
Also sofort aufgeh?ngt und erwartungsvoll neu gew?hlt. Doch die Nummer der «willigen Unternehmergattin» ist ung?ltig. Pech, denn wer noch immer an die willigen Hausfrauen glaubt, muss sich f?r einen neuen Versuch wieder in die teure Hotline einw?hlen.
K-Tipp-Urteil: Solange es mehr gutgl?ubige Anrufer als «unausgelastete Hausfrauen» gibt, kommen Sex-Line-Betreiber auf ihre Kosten.
(kel)