Viele kaufen ihre Weihnachtsgeschenke schon vor dem Dezember ein. Sie erwarten, dass die Produktpreise steigen, je näher die Festtage rücken. Doch dies ist meist nicht der Fall.
Beispiel: Der Tiefstpreis eines Tischgrills von Solis betrug Anfang November 2020 268 Franken. Das zeigt die Preisentwicklungskurve auf der Internetseite Toppreise.ch. Kurze Zeit später sank der Preis, und zwar gleich drei Mal. Am wenigsten hätte der Tischgrill am 4. Dezember 2020 gekostet, nämlich 199 Franken. Er war also 69 Franken günstiger als Anfang November.
Der K-Tipp nahm mit Hilfe des Preisvergleichsportals Toppreise.ch die Preisentwicklung von 50 Produkten aus den Bereichen Elektronik, Freizeit und Haushalt im Jahr 2020 unter die Lupe. Das Resultat zeigt: Der erwähnte Tischgrill ist kein Einzelfall. 43 der 50 Produkte waren im Dezember günstiger zu haben als im November, als ihr Preis auf dem Höchststand war. Nur sieben Produkte blieben im Preis mehr oder weniger gleich oder wurden etwas teurer.
Konkret: Zu Beginn der Werbekampagnen für das Weihnachtsgeschäft sind die Preise oft am höchsten. In manchen Fällen sinken sie ein erstes Mal am Black Friday. 2020 fiel dieser «Schnäppchentag» auf den 27. November, dieses Jahr ist es der 26. November. Doch der Tiefstpreis ist dann häufig noch nicht erreicht: Viele Händler senken die Preise zwischen dem 1. und 12. Dezember erneut, wohl um Last-Minute-Käufe zu fördern. Ersparnisse von 30 Prozent und mehr gegenüber den Preisen vom November liegen durchaus drin.
Das zeigt das Beispiel des Holzschlittens Hamax (110 cm, Buche): Er kostete Mitte Oktober letzten Jahres 119 Franken. Dann senkten die Läden den Preis Schritt für Schritt – am Black Friday lag er bei Fr. 72.90. Und am 2. Dezember schliesslich war der Schlitten beim günstigsten Händler für Fr. 65.20 zu haben. Er kostete im Dezember also noch gut halb so viel wie im Oktober. Aktuell beträgt sein Preis wieder überall mehr als 100 Franken.
Geduld zahlt sich meistens aus
Bei teuren Produkten fällt die Ersparnis stärker ins Gewicht: So kostete die Spiegelreflexkamera Canon EOS90 D im November letzten Jahres Fr. 1037.90. Am 12. Dezember senkte ein Internetshop den Preis auf Fr. 854.90 – ein Unterschied von satten 183 Franken. Fälle wie diesen gab es einige.
Frühzeitiges Weihnachtsshopping lohnt sich also häufig nicht. Geduld kann sich auszahlen. Davon sollte man sich auch nicht abbringen lassen, wenn Medien mögliche Lieferengpässe vor Weihnachten prognostizieren, wie dies kürzlich etwa der «Blick» machte. Die Boulevardzeitung verbreitete bereits Anfang Oktober Panik und empfahl, Weihnachtsgeschenke möglichst früh einzukaufen, sonst drohe ein Christbaum ganz ohne Geschenke darunter.
Tipp: Wer nicht täglich Preise vergleichen will, kann auf Toppreise.ch den Preisalarm abonnieren. Für jedes Produkt lässt sich damit ein Preis festlegen. Ist dieser erreicht, erhält man ein E-Mail.