- Fürsprecherin verkauft Amway. «Falls Sie interessiert sind an einem (zusätzlichen) Einkommen, rufen Sie mich doch bitte an.» Diese geheimnisvolle Notiz erhielt eine Frau aus der Region Bern. Absenderin war die Fürsprecherin Esther Braunschweig aus Köniz BE.



Die Empfängerin ist empört - denn sie hatte vor rund drei Jahren bei dieser Anwältin juristische Beratung gesucht. Und sie ist überzeugt, dass sie das mysteriöse Angebot nur erhielt, weil sie noch in der Kundenkartei der Anwältin aufgeführt ist.



Noch stossender: Auch nach einem einstündigen Gespräch im Coop-Restaurant in Köniz hatte die Anwältin die Katze noch nicht aus dem Sack gelassen: Die Frau wusste immer noch nicht, wie das «Einkommen» zu erzielen war.



Dem K-Tipp hat es Anwältin Braunschweig verrraten: Sie ist seit kurzem in ihrer Freizeit Geschäftspartnerin von Amway, verkauft also Körperpflegeprodukte, Haushaltgeräte und Reinigungsmittel.



Und Braunschweig sagt, sie habe sich nicht daran erinnnert, dass die Frau einmal ihre Klientin war. Die Frau sei für sie «eine Unbekannte» gewesen.



Tatsache bleibt, dass die Anwältin nach einem schneeballähnlichen System mitverdient, wenn sie Leute zu einem Vertragsabschluss bei Amway bewegen kann, und diese anschliessend Amway-Produkte verkaufen.



(em/ava)