Auch Ältere können wechseln
Wer sich schriftlich bei einer neuen Krankenkasse anmeldet, ist in jedem Fall versichert - Alter hin oder her.
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K-Tipp 17/2006
18.10.2006
Prämienvergleiche sind für ältere Leute ein Schlag ins Gesicht», schreibt ein K-Tipp-Leser aus Luzern. «Denn wir getrauen uns nicht mehr, die Kasse zu wechseln. Wir haben Angst, dass man uns nicht aufnimmt.»
Der Leser aus Luzern ist seit 60 Jahren bei der Visana (früher Grütli) versichert. Die Visana mit ihren hohen Prämien mag sich über so viel Kundentreue freuen - doch ihre Versicherten zahlen massiv drauf.
Würde ein Luzerner (wohn-haft in der Stadt) seine Grun...
Prämienvergleiche sind für ältere Leute ein Schlag ins Gesicht», schreibt ein K-Tipp-Leser aus Luzern. «Denn wir getrauen uns nicht mehr, die Kasse zu wechseln. Wir haben Angst, dass man uns nicht aufnimmt.»
Der Leser aus Luzern ist seit 60 Jahren bei der Visana (früher Grütli) versichert. Die Visana mit ihren hohen Prämien mag sich über so viel Kundentreue freuen - doch ihre Versicherten zahlen massiv drauf.
Würde ein Luzerner (wohn-haft in der Stadt) seine Grundversicherung von der Visana zur Krankenkasse Sansan wechseln, könnte er im Jahr 2010 Franken sparen (mit Franchise 300 gerechnet).
Ein Schlag ins Gesicht? Nein! Auch ältere Versicherte können die Grundversicherung wechseln. Die Kassen müssen jeden Antragsteller aufnehmen. Das Vorgehen ist einfach:
- Kündigen Sie Ihre jetzige Grundversicherung eingeschrieben bis spätestens 30. November.
- Melden Sie sich mit dem Musterbrief (ganz rechts) bei der neuen Kasse an.
Dass gerade ältere Leute vor einem Kassenwechsel Angst haben, liegt auch daran, dass sie oft zuerst eine Offerte verlangen. Das ist ein Fehler - denn Offertanfragen von Älteren werden von den Kassen gerne «vergessen».
Mit dem abgeschickten Musterbrief des K-Tipp gibt es kein «Vergessen»: Landet er eingeschrieben bei einer Kasse, ist die Aufnahme gesichert - Alter hin oder her. Eine vorgängige Offerte braucht es nicht.
Leute mit schlechtem Gesundheitszustand, die oft zum Arzt müssen, wählen mit Vorteil die Franchise 300 Franken. Die entsprechenden Prämien hat der K-Tipp in der letzten Ausgabe (16/06) publiziert.
Wer hingegen gesund ist und mit grosser Wahrscheinlichkeit nie zum Arzt muss, kann mit der höchsten Franchise von 2500 Franken viel Geld sparen.
Die Tabelle (unten) zeigt, dass es auch bei der höchsten Franchise noch Unterschiede unter den einzelnen Krankenkassen gibt. Dazu noch einmal das Beispiel der Stadt Luzern: Die 114 Franken pro Monat bei der Sansan sind 2007 die günstigste Variante (ohne Unfall). Die Visana hingegen verlangt für das Gleiche 237 Franken pro Monat - das macht im Jahr einen Unterschied von immerhin 1476 Franken aus.
Viele scheuen auch davor zurück, Grundversicherung und Zusatzversicherungen bei verschiedenen Kassen zu haben. In der Tat verursacht das einen Mehraufwand für die Versicherten. Aber es ist machbar - auch für ältere Personen.
(em)
Seite 35: Bestellen Sie Ihren persönlichen Prämienvergleich!
Erläuterung
Im Unterschied zur Prämientabelle in Ausgabe 16/06 (Franchise 300 Franken) sind die hier aufgeführten Prämien mit Franchise 2500 Franken gerechnet. Das ist die höchste erlaubte Franchise in der Grundversicherung. Unfall ist nicht eingeschlossen. Angaben in Franken.
Aufgeführt sind die jeweils drei günstigsten Krankenkassen - und zwar für Erwachsene ab 26 Jahren sowie für junge Erwachsene zwischen dem 19. und dem vollendeten 25. Altersjahr.
Die Telefonnummern der aufgeführten Krankenkassen finden Sie in Ausgabe 16/06.