Eindrucksvolle Leistung», «mächtiges Kraftpaket»: So werben grosse Computerhersteller wie HP, Asus und Apple für ihre Laptops. Die Geräte kosten meist mehrere Tausend Franken. HP etwa verlangt für seinen «Spectre x360 2-in-1 Laptop 16» 2299 Franken. Nur: Für normale Büroarbeiten sind solche Geräte «übermotorisiert».
Doch wie viel Leistung benötigt ein normaler Benutzer? Reichen Einsteiger- Laptops für sie nicht auch? Der K-Tipp hat die fünf günstigsten Laptops von Acer, Asus, HP und Lenovo unter die Lupe genommen. Sie kosten alle weniger als 350 Franken. Hersteller wie Apple und Dell waren im Praxistest nicht vertreten, weil ihre Laptops deutlich teurer sind.
Geprüft wurden Büroarbeiten wie das Verfassen von Texten und E-Mails, das Drucken und Surfen im Internet. Die Akkulaufzeit und die Leistungsfähigkeit testete der K-Tipp mit dem standardisierten Prüfprogramm «PC Mark». Dabei wurden auf den Laptops alltägliche Aufgaben wie Surfen im Internet ausgeführt, bis der Akku leer war.
Akkulaufzeit war bei allen ausreichend
Resultat: Sämtliche Laptops meisterten Alltagsarbeiten ohne Probleme. Die Akkulaufzeit war mit über neun Stunden bei allen Geräten ausreichend. Unterschiede zwischen den Laptops gab es bei Datenschutz, Bedienung, Spezialprogrammen und Speicherplatz:
- Datenschutz: Computer haben ein Betriebssystem. Es bestimmt massgeblich, wie einfach das Gerät zu bedienen ist. Drei Laptops im Test funktionieren mit Windows, zwei mit dem Chrome-Betriebssystem. Letztere werden auch als Chromebooks bezeichnet. Das Problem: Für Chromebooks brauchts ein Google-Konto. Damit sind sie ständig mit der Google-Cloud verbunden. Google weiss also immer, wer solche Geräte wann, wo und wie benutzt. Computer mit dem Windows-Betriebssystem drängen Benutzer zwar ebenfalls zur Verbindung mit der Microsoft-Cloud. Das lässt sich aber umgehen, indem man vor Inbetriebnahme die Internetverbindung trennt. Sobald Windows nach dem sogenannten Online-Konto fragt, auf «Diesen Schritt überspringen», «Offlinekonto» oder «Lokales Konto» klicken (je nach Computer können die Begriffe anders heissen) und ein lokales Konto einrichten.
- Bedienung und Spezialprogramme: Die Chromebooks sind deutlich einfacher zu bedienen als die Windows- Geräte. Denn sie haben weniger Funktionen und sind damit übersichtlicher. Diese Einfachheit hat aber auch einen Nachteil. So gibt es für Chromebooks fast keine Spezialprogramme wie etwa für die Buchhaltung.
- Speicherplatz: Auf die Angaben zum Speicherplatz der Laptops ist kein Verlass. Grund: Dabei ist das Betriebssystem nicht eingeschlossen. Dieses braucht nämlich viel Platz. Wie viel das ist, verschweigen die Hersteller. Der K-Tipp hat nachgemessen: Bei den Windows-Laptops stehen den Anwendern zwischen 20 und 30 Gigabyte (GB), bei den Chromebooks zwischen 13 und 18 GB weniger Speicherplatz zur Verfügung als versprochen. Beispiel: Das «Chromebook 311» bewirbt Acer mit 32 GB Speicherplatz. Tatsächlich stehen jedoch nur 19,1 GB zur Verfügung (siehe Tabelle im PDF). Das reicht zwar für mehrere Tausend Fotos, Musikstücke und Dokumente. Für den Gebrauch über mehrere Jahre ist der Speicherplatz jedoch eher knapp.
Die anderen vier Laptops bieten deutlich mehr Platz. Und: Die Geräte von Lenovo und HP verfügen über einen Einschub für Speicherkarten. Damit können Besitzer der Geräte den Speicherplatz schnell und günstig erweitern. Eine Karte mit 512 GB kostet rund 60 Franken.
Im Gegensatz zu deutlich teureren Geräten von Apple verfügen alle günstigen Laptops über normale USB-Anschlüsse für externe Festplatten oder Speichersticks. Viele haben auch eine HDMI-Buchse zum Anschliessen eines externen Monitors. Das «Aspire 1» von Acer hat zusätzlich einen Anschluss für ein Internetkabel. So kann man das WLAN abschalten und Elektrosmog vermeiden.
Windows freischalten
Günstige Laptops werden ab Werk oft mit einer plombierten Variante des Windows-Betriebssystems ausgeliefert. Diese nennt sich «Windows S». Damit kann man nicht alle Programme installieren. So wird das Betriebssystem entsperrt: Die Windows-Taste drücken -> «Einstellungen» anklicken -> «Update und Sicherheit» -> «Aktivierung». Dort unter dem Titel «Zu Windows 10 wechseln» auf «Zum Store» klicken. Es öffnet sich ein neues Fenster. Dort unter dem Titel «Ausschalten des S Modus» auf «Abrufen» klicken.