Entdecken, handeln, Kolonien gründen: Portugiesische Seeleute segelten nach Afrika, Südamerika oder Asien. Überall gründeten sie Kolonien und brachten Waren nach Europa. Im Spiel «Navegador» übernehmen die Spieler die Rolle eines portugiesischen Schiffsunternehmers und Entdeckers.
Ziel des Spiels: Handel mit exotischen Gütern. Damit die Spieler an die Rohstoffe kommen, gründen sie Kolonien – in Lateinamerika holen sie Zucker, in Afrika vor allem Gold und in Asien Gewürze. Die Waren bringen sie nach Europa und verkaufen sie auf dem Markt.
Mit 200 Cruzado auf Entdeckungsreise
Die Macher haben das Spielfeld sorgfältig gestaltet: Es zeigt eine Weltkarte aus dem 15. Jahrhundert. Vor jedem Spielzug entscheidet der Spieler, was er als nächstes macht: Will er segeln, stellt er seine Spielfigur auf das Feld «Segeln», will er ein neues Schiff bauen, platziert er sie auf dem Feld «Schiff».
Weitere Felder sind Arbeiter, Markt und Baumeister. Der Spieler muss zum Beispiel Arbeiter anheuern, um Kolonien zu gründen oder Rohstoffe abzubauen. Zu Beginn erhält jeder eine Werft, eine Kirche und eine Faktorei.
Die Werft brauchts für neue Schiffe, die Kirche für neue Arbeiter – und in den Faktoreien produziert man Güter. Dazu gibt es ein Startkapital in der damaligen portugiesischen Währung: 200 Cruzado. Für den Sieg muss man die Züge von Beginn an genau planen.
Denn am Anfang ist das Geld knapp: Ein Schiff kostet 50 Cruzado. Um eine Kolonie zu gründen oder Arbeiter einzustellen, muss man gleich viel ausgeben. Nur mit geschicktem Einsatz lässt sich viel Geld verdienen – unüberlegtes Spielen dagegen führt leicht zum Bankrott.
Das Spiel endet, sobald die japanische Kolonie Nagasaki entdeckt wird. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten: Diese erhalten die Spieler mit den meisten Schiffen, dem grössten Reichtum und den meisten entdeckten Kolonien.
Verschiedene Wege führen zum Sieg
Es ist schwierig, die richtige Taktik zu finden: Entweder konzentriert man sich auf mehrere Kolonien und Güter. Oder man versucht, sich ein Monopol zu sichern. Es gibt verschiedene Strategien, die zum Ziel führen.
Die Strategien von Mitspielern lassen sich aber prima durchkreuzen. Ist beispielsweise zu viel Zucker auf dem Markt, sinkt der Preis. Einen Spieler, der nur auf diesen Rohstoff setzt, kann man empfindlich stören, wenn man selber Zucker auf den Markt wirft.
Oder man schnappt ihm Rio weg, eine wichtige Kolonie für die Zuckerproduktion. «Navegador» ist kein schnelles Spiel. Es entstehen lange Pausen. Vor allem, wenn man mit Grüblern spielt, die jeden Spielzug zuerst durchrechnen.
Wegen der vielen Strategie- und Handlungsmöglichkeiten ist das Spiel am Anfang komplex. Nach zwei oder drei Partien hat man es aber im Griff. Und der Reiz ist auch nach mehrmaligem Spielen garantiert.
«Pirate vs. Pirate»
Piratentrupps landen auf einer einsamen Insel: Sie müssen deren Schätze bergen – Gold und Silbermünzen. Diese sind auf dem Spielbrett verteilt. Mittels Würfeln bewegt jeder Spieler seine Trupps über das dreieckige Spielfeld und sammelt so die zufällig verteilten Münzen.
Dabei kann es zu Zusammenstössen kommen: Der Pirat mit den höheren Lebenspunkten befördert den anderen ins Jenseits. Auf diese Weise kann man einander auch Münzen stehlen. Wer beide silbernen Münzen oder die goldene Münze auf seinem Schiff hat, gewinnt das Spiel.
+ Einfache Spielregeln
- Manchmal etwas unübersichtlich
2 bis 3 Spieler ab 8 Jahren Dauer: ca. 30 MinutenPreis: ca. Fr. 35.–, Verlag: Out of the Box
«1655 – Habemus Papam»
Der Papst ist tot, und die Kardinäle treffen sich in Rom, um einen neuen zu wählen. Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels verschiedene Auftragskarten. Wer die Aufträge erfüllt, erhält eine bestimmte Anzahl Stimmen.
Der Spieler mit den meisten Stimmen wird Papst und gewinnt das Spiel. Die Spieler müssen aber die richtigen Karten sammeln. Diese holt man sich bei den Mitspielern, indem man handelt oder die Gegner besticht. Der Spielablauf ist einfach, wiederholt sich aber in jeder Runde.
+ Schön gestaltet
- Monotoner Spielverlauf
3 bis 4 Spieler ab 10 Jahren Dauer: 30–40 Minuten Preis: ca. Fr. 17.–, Verlag: DDD Verlag
«Der Pate»
Das Brettspiel «Der Pate» spielt im New York der 40er-Jahre. Die Spieler übernehmen die Rolle des Oberhaupts eines Mafia-Clans. Sie versuchen, mehr Geld zu verdienen als alle anderen Mafia-Familien.
Um das zu erreichen, eröffnet man Geschäfte oder Wettbüros. Wenn ein Mitspieler zu mächtig wird, verpfeift man ihn beim FBI. Oder verlangt Schutzgeld vom Mitspieler. «Der Pate» ist zwar ein typisches Strategiespiel. Weil man aber auch würfeln muss, hat das Spiel dennoch einen hohen Glücksfaktor.
+ Gute Mischung aus Taktik und Glück
- Lange Wartezeiten
3 bis 6 Spieler ab 8 Jahren Dauer: ca. 30 Minuten Preis: ca. Fr. 13.–, Verlag: Kosmos
«Sticht oder nicht»
«Sticht oder nicht» ist eine Jass-Variante für Kinder. Es gibt vier Kartenfarben: Wespen, Skorpione, Stachelschweine und Schwertfische mit den Werten eins bis zwölf. Die Karten werden gleichmässig auf die maximal sechs Spieler verteilt.
Nun versuchen die Spieler möglichst viele Stiche zu machen. Die Macher ergänzten ihre Spielidee mit Sonderkarten. Diese werden zufällig aufgedeckt und ändern die Bedingungen im Spiel: Nun zählen zum Beispiel plötzlich die tiefsten Karten am meisten.
+ Schnell gelernt
- Nichts für Taktikfreunde
3 bis 6 Spieler ab 8 Jahren Dauer: 45–60 Minuten Preis: ca. Fr. 46.–, Verlag: Pegasus Spiele