Der Steinpilz war robust und  fest, der Fuss fast so breit wie der Hut, kein Würmchen, das Fleisch schneeweiss: Gefunden hatten ihn Rolf Fankhauser aus Hünibach BE und sein Schulfreund. Und das kurz vor dem Wanderziel «Chuderhüsi» im Emmental. Und jetzt? Kurzerhand klopfte Fankhauser ans Küchenfenster des Restaurants Chuderhüsi, streckte das faustgrosse Prachtexemplar durchs Küchenfenster und fragte, ob es möglich wäre, den Fund gleich zu einer Vorspeise zu verarbeiten. «Mached mir gärn, kes Problem», tönte es aus der Küche zurück. Der Küchenchef hätte auch sagen können: «Sorry, Mittagszeit! Bin im Stress, geht nicht.»

Serviert wurde die Speise mit einem fröhlichen Schmunzeln: «Ä Guete.» So sassen Fankhauser und Kollege auf der Terrasse, genossen das Alpenpanorama und assen die «Pilzschnitte ihres Lebens». Auf der Rechnung fehlte diese Vorspeise jedoch – und  die zwei insistierten. «Nei, nei, das  hei mir gärn gmacht», sagte die Wirtin.