Ein zusätzliches Kinderzimmer, ein Atelier oder ein Hobbyraum: Im Estrich kann neuer Wohnraum entstehen. Ein Dachausbau ist allerdings im Verhältnis zur gewonnenen Wohnfläche relativ teuer. Je nachdem, ob es noch Dämmung, Fenster oder sogar eine neue Dachkonstruktion braucht, landet man schnell im sechsstelligen Bereich. Ein paar Tipps:
Fälle für Profis: Sowohl die Statik (tragende Mauern) als auch die Gebäudehülle (Zustand der Dachziegel) sollte man von einem Fachmann überprüfen lassen. Gleiches gilt für die Elektrik sowie die Heizungs- und Sanitärinstallation. Bei der Wärmedämmung, beim Trockenbau, bei der Bodengestaltung oder beim Streichen der Wände können Heimwerker dagegen selber Hand anlegen.
Nötige Dachschräge: Je steiler das Dach, desto besser lässt sich der Estrich ausbauen. Für eine ausreichende Stehhöhe sollte es eine Neigung von mehr als 30 Grad haben. Ist der Einbau eines Wohnzimmers geplant, sollten es mindestens 50 Grad Dachneigung sein. Am besten hält man sich an diese Faustregel: Wer unter dem Dach wohnen will, sollte auf der halben Fläche eine Raumhöhe von mindestens 2,3 Metern haben.
Rechtliche Vorschriften: Am Anfang einer guten Planung steht die Abklärung, wie man den Dachstock künftig nutzen will. Soll eine Spielfläche für Kinder oder eine ganze Wohnung entstehen? Die Antwort beeinflusst nicht nur Kosten und Dauer des Umbaus, sondern spielt auch in baurechtlicher Hinsicht eine Rolle. Wurde die maximale Wohnfläche bereits ausgeschöpft (Ausnützungsziffer), kann es schwierig werden.
Auch Dachfenster oder Lukarnen brauchen eine Genehmigung. Die baurechtlichen Vorschriften variieren je nach Kanton, Gemeinde, Zone und Gebäude.
Wärmeschutz: Rund ein Drittel der Heizenergie eines Hauses kann über ein ungedämmtes Dach verloren gehen. Der Ausbau des Dachstocks ist eine gute Gelegenheit, die bestehende Wärmeisolation zu überprüfen oder allenfalls nachzurüsten. Dazu werden die Zwischenräume der einzelnen Dachsparren (Holzbalken von der Dachtraufe zum First) mit Wärmedämmelementen ausgekleidet. Eine solche Zwischensparrendämmung wird in der Regel mit einer Untersparrendämmung kombiniert, die raumseitig quer zu den Sparren verläuft. Dazwischen liegt die Dampfbremsfolie, welche die Isolationsschicht vor Feuchtigkeit schützt.
Fenster: Den Einbau von Fenstern überlässt man am besten einem Fachmann. Denn bei fehlerhafter Montage drohen Wärmeverluste oder gar Schimmelbefall.
Zu den beliebtesten Varianten für das Dach zählen Schwingfenster, kombiniert mit einem Sonnenschutz. Eine Alternative zu den liegenden Fenstern sind Lukarnen. Sie sind dann sinnvoll, wenn die Dachschräge schon kurz über dem Boden beginnt. Ihr Einbau erlaubt nicht nur eine bessere Nutzung des Dachstuhls, sondern auch den Einbau normierter Wandfenster.
Wände: Die Dachschrägen lassen sich mit Gipskartonplatten auskleiden, die über die Isolation an die Sparren montiert und miteinander verspachtelt werden. Sollen mehrere Zimmer entstehen, eignen sich Trockenbauwände in Leichtbauweise. Zuvor müssen Strom-, Wasser-, Heizungs- und Telefonleitungen verlegt werden.
Böden: Den Fussboden sollte man erst am Ende des Umbaus fertigstellen, damit er bei den Arbeiten keinen Schaden nimmt. Zum Ausgleich von Unebenheiten eignet sich Trockenestrich, der einfach zu verlegen und sofort belastbar ist. Bei einem bewohnten Estrich sollte man an eine gute Trittschalldämmung denken, etwa PE-Schaumfolie oder Schallschluckplatten.
Anlagen und Geräte: Bauherren sollten zudem prüfen, ob die bestehenden Sanitäranlagen und Geräte – zum Beispiel die Heizungspumpe – für die künftigen Anforderungen ausgelegt sind.