Die Empörung war gross, als der K-Tipp Ende August 2009 publik gemacht hatte, dass die Teilnahme an Telefonumfragen des Bundes künftig Pflicht ist. Konsequenz: Wer die Auskunft verweigert, kann mit bis zu Fr. 10‘000.– gebüsst werden! Das Obligatorium gilt erstmals für die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (Sake). 125‘000 Personen werden dieses Jahr dafür befragt. Dabei müssen die Angerufenen private und intime Infos preisgeben.

Für Politiker von links bis rechts ein unhaltbarer Zustand: Die SVP-Fraktion reichte im September eine Parlamentarische Initiative ein. Sprecher Adrian Amstutz: «Statistische Erhebungen über natürliche Personen dürfen nur auf freiwilliger Basis erhoben werden.» Nach der kürzlichen Zustimmung der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats befindet im März jene des Ständerates über die Initiative. Ist man auch dort der Meinung, das Obligatorium müsse fallen, kommt die Vorlage 2011 in die Räte.