Automatisch Geld verlieren
Bargeld am Automaten zu wechseln lohnt sich kaum. Am günstigsten ists via Belastung des Bankkontos.
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K-Tipp 11/2003
04.06.2003
Georges Müller - gmueller@ktipp.ch
Besser könnte der Automat im Zürcher Hauptbahnhof gar nicht platziert sein: Nur 20 Meter von den Gleisen entfernt steht das Gerät, bequem erreichbar für alle wegfahrenden und ankommenden Passagiere. Die Maschine tauscht Schweizer Franken in acht Fremdwährungen um oder Geldscheine dieser Länder in einheimische Noten.
Der Haken: Vor allem wer kleinere Beträge wechselt, hat extrem schlechte Bedingungen. Der Automat verrechnet neben dem ungünstigen Notenkurs zusätzlich eine G...
Besser könnte der Automat im Zürcher Hauptbahnhof gar nicht platziert sein: Nur 20 Meter von den Gleisen entfernt steht das Gerät, bequem erreichbar für alle wegfahrenden und ankommenden Passagiere. Die Maschine tauscht Schweizer Franken in acht Fremdwährungen um oder Geldscheine dieser Länder in einheimische Noten.
Der Haken: Vor allem wer kleinere Beträge wechselt, hat extrem schlechte Bedingungen. Der Automat verrechnet neben dem ungünstigen Notenkurs zusätzlich eine Gebühr von 2 Franken. Dies führt bei relativ kleinen Beträgen in Euro zu einem miserablen Wechselkurs. «Es sind dieselben Konditionen wie beim Wechsel am Schalter», betont SBB-Sprecher Roland Binz. Das heisst auch, dass der Wechselautomat am Wochenende einen leicht höheren Kurs anwendet. Zum Glück haben die SBB-Geräte eine Taste «Abbruch», die man notfalls drücken kann.
Gebühren und ungünstige Kurse
Etwas günstiger fährt man an den neuen Migrosbank-Automaten. Zwar können die Geräte nur mit Schweizer Franken, Euro und Dollar umgehen und verrechnen denselben Notenkurs, die 2-Franken-Gebühr aber entfällt. Bereits hat die Migrosbank 13 Wechselautomaten in der ganzen Schweiz installiert - weitere sollen folgen, wie Sprecher Dominik Egli bekannt gibt.
Der Wechsel von Bargeld am Automaten ist wegen der Rundungsdifferenzen allerdings nach wie vor nicht die günstigste Art. Viel schlauer ist es, das gewünschte Geld auf der Bank oder Post zu beziehen. Ein Grossteil der Bankomaten und sämtliche Postomaten spucken mittlerweile Euro auf Knopfdruck aus und belasten die Summe direkt dem Konto.
Kleine Unterschiede gibt es allerdings auch hier: Die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse verrechnen ihren Kunden zwar keine Gebühren, wenden aber den für die Kunden ungünstigeren Notenkurs an. Die Zürcher Kantonalbank belastet hingegen eine Gebühr von Fr. 2.50, kommt den Kunden aber mit dem Devisenkurs etwas entgegen. Ist zum Beispiel der Euro-Notenkurs bei Fr. 1.53 und der Devisenkurs bei Fr. 1.51, ist das ZKB-Angebot schon ab 85 Euro vorteilhafter. Postfinance-Kunden haben in diesem Punkt Pech: Die «gelbe Bank» wendet für den Wechsel von Franken in Euro den Notenkurs an und kassiert obendrein eine Gebühr von 2 Franken. Dazu erklärt Postfinance-Sprecherin Karin Gibel: «Im Unterschied zu den Banken erfüllt eine Poststelle viele andere Aufgaben.»
Im Ausland ists am teuersten
Noch ein wenig teurer wird es, wenn man Bargeld im Ausland an Geldautomaten bezieht. Bei den Grossbanken ist die Gebühr von der Höhe des abgehobenen Betrags abhängig; Migrosbank, ZKB und Post verlangen einen fixen Betrag, unabhängig von der Höhe der Summe (siehe Tabelle).