Neue Sommerpneus kaufen: Der «Kassensturz» liess sich bei den 16 grössten Reifenverkäufern beraten – darunter bei acht in der ganzen Schweiz aktiven Garagenketten, vier Pneuhäusern sowie vier Internetfirmen. Der «Kassensturz» wollte herausfinden: Wie gut ist das Serviceangebot? Gibt es eine Bedarfsabklärung? Und wie steht es um die Fachkompetenz bei der Beratung?
Fazit: Oft findet keine seriöse Bedarfsabklärung statt. Das heisst: Die Firmen verkaufen den Kunden Pneus, ohne ihre Bedürfnisse, Präferenzen und ihr Fahrverhalten zu klären. Punkto Fachberatung schneiden die Internetfirmen deutlich schlechter ab als Garagen und Pneuhäuser. Dafür sind die Preise bei den Webshops um 30 bis 40 Prozent tiefer.
Interessant: Garagen und Pneuhäuser nähern sich dem Preisniveau der Internethändler an. Heute sind die Reifenpreise der Garagen laut einem «Kassensturz»-Experten im Durchschnitt rund ein Viertel günstiger als noch vor zehn Jahren.
Eine gute Gesamtnote gabs für diese Pneuhäuser und Garagenketten:
- Firststop: Note 5,4 für Serviceangebot und Bedarfsabklärung; Note 4,8 für Qualität der Empfehlung und Fachkompetenz
- Amag: 5,1/4,8
Die besten unter den genügenden:
- Le Garage: 4,1/5,3
- Autofit: 4,1/5,0
- Emil Frey: 3,5/5,0
Pneus: Tipps für den Reifenwechsel
Abnützung: Die Sommerreifen der Vorderachse sollte man im folgenden Frühling an der Hinterachse montieren und umgekehrt. So nützen sich die Pneus nicht einseitig ab. Laut dem Touring Club Schweiz (TCS) gilt: Die weniger abgenützten Pneus an der Hinterachse aufziehen. Bei Autos mit Vorderradantrieb die besseren Reifen vorne montieren.
Profil: Die Profiltiefe eines Pneus muss laut Gesetz mindestens 1,6 Millimeter betragen. Der TCS empfiehlt aus Sicherheitsgründen eine Profiltiefe von 3 Millimetern.
Weitere Infos zum Pneukauf: TCS-Ratgeber «Sommerreifen», erhältlich bei TCS-Geschäftsstellen, unter Ratgeber.tcs.ch oder Reifen.tcs.ch.
Pneudruck: Viele Autolenker fahren mit zu weichen Pneus. Das hat Energie Schweiz bei Kontrollen von über 15 000 Fahrzeugen festgestellt. Rund die Hälfte der Automobilisten fuhr mit Reifen, die den von den Herstellern empfohlenen Pneudruck um durchschnittlich 0,3 bar unterschritten. Laut den Experten liegt der ideale Druck 0,5 bar über der Herstellerempfehlung. Fazit von Energie Schweiz: Mit richtig gepumpten Reifen könnte in der Schweiz 1,5 Prozent des gesamten Autotreibstoffs eingespart werden. Ein zu geringer Reifendruck in Autopneus verändert auch die Fahreigenschaften eines Autos massiv. Die grösste Gefahr droht bei Regenwetter. Nur 1 bar Reifendruck weniger verschlechtert die Fahreigenschaften um die Hälfte.
Lebensdauer: Laut TCS beträgt die Lebensdauer eines Reifens rund sechs Jahre. Vorsicht ist dann geboten, wenn die Gummimischung spröde geworden ist.
Tipp: Das Alter eines Autoreifens lässt sich auf seiner Flanke ablesen. Nach der Buchstabenfolge «DOT» folgt eine vierstellige Identifizierungsnummer, zum Beispiel 1714. Die ersten beiden Ziffern geben die Produktionswoche an, die letzten beiden Ziffern das Herstellungsjahr – in diesem Fall das Jahr 2014.
EU-Label: Das Label soll Käufern helfen, schlechte von guten Reifen zu unterscheiden. Doch auf die Klassifizierung ist kein Verlass. Der K-Tipp hat die aktuelle Bewertung auf den Pneus mit den Ergebnissen der gleichen Modelle in Tests des TCS verglichen. Resultat: Testresultate und Labelangaben widersprechen sich häufig.