Keine frei liegenden Kabel, keine zusätzlichen Halterungen, keine Saugnäpfe auf Fensterscheiben: Ins Armaturenbrett eingebaute Navigationssysteme haben im Vergleich zu mobilen Geräten Vorteile. Neue Navis bieten nicht nur Routenplanung und -führung, sondern auch Multimediafunktionen wie Autoradio, Sichtfenster der Rückfahrkamera und Telefonanschluss in einem.
Für diesen Komfort langen Hersteller kräftig zu. Beispiele: Fürs «Premium-Navigationssystem» verlangt Toyota beim Lexus RX 350 Impression ganze 5200 Franken. Beim Audi A4 gibt es «MMI Navigation plus» für einen Aufpreis von 3900 Franken.
Doch es gibt günstigere Alternativen: Spezialisierte Elektronikwerkstätten bieten Geräte an, die sich ebenfalls fest einbauen lassen. Diese Navi-Systeme sind punkto Bedienung und Funktionen mit herstellereigenen Geräten vergleichbar. Häufig bieten sie sogar mehr Multimedia-funktionen, etwa berührungsempfindliche Bildschirme, DVD-Spieler und TV-Empfang (DVB-T).
Grund für diesen Komfort: Die Autohersteller brauchen einen längeren Vorlauf, um die Geräte bei der Entwicklung ihrer neuen Modelle zu integrieren. Deshalb kann die Technik in Nachrüstgeräten mehrere Jahre jünger sein als in den Systemen ab Werk.
Tipp: Ein Nachrüstsystem muss eine spezialisierte Werkstatt einbauen. Die Kosten sind sehr unterschiedlich – je nach Auto. Deshalb sollte man den Preis im Voraus abklären.
Nachrüstsysteme: Zwei Beispiele für maximal 1300 Franken
Pioneer «SPH-DA 120 App-Radio»:
Das Multimediasystem lässt sich per Kabel mit Smartphones verbinden. Auf dem Bildschirm erscheinen dann Handy-Apps wie Navigation, Musik und Telefon, die sich wie auf dem Smartphone nutzen lassen. Gleichzeitig wird das Handy aufgeladen. Das Pioneer-Navigationsgerät kostet inklusive Einbau bei Car Akustik Rheinfelden (D) je nach Modell bis 800 Franken.
Nachteile: Ältere Handys können nicht verwendet werden. Bei Apple-Geräten betrifft dies alle Modelle vor dem iPhone 5, bei Android-Handys alle Modelle, die den sogenannten Mirrorlink nicht unterstützen. Auf iPhones kann man nur eine begrenzte Zahl von Apps nutzen. Für die Navigation brauchts eine Internetverbindung.
Zenec «Z-E2024M»:
Die Schweizer Firma Zenec verkauft speziell auf einzelne Automodelle angepasste Navi-Multimediasysteme. Das gilt fürs Design, aber auch für die Einbindung in die Elektronik des jeweiligen Wagens. Zum Vergleich:
Für den Golf VII kostet das Navigationssystem Discover Pro ab Werk 2600 Franken. Das von Zenec empfohlene Gerät «Z-E2024M» gibt es inklusive Einbau für rund 1300 Franken.