Ob bei einem Neubau oder einer Renovation: Mit Keramikplättli kann man im Badezimmer wenig falsch machen. Sie sind resistent gegen Feuchtigkeit, robust, pflegeleicht und relativ günstig. Vermehrt kommen in Bädern aber auch Alternativen zum Einsatz: etwa Böden aus Stein, Holz oder Kunststoff. Nicht alle sind so widerstandsfähig wie Plättli. Dank der richtigen Auswahl, Verlegetechnik und Pflege kann man Überraschungen vorbeugen.
Steinboden
Granit, Schiefer, Marmor und Sandstein geben dem Bad einen edlen und zeitlosen Look. Steinböden sind in vielen Farbtönen und Strukturen erhältlich und lassen sich gut mit Keramikplättli kombinieren. Sie sind ab 60 Franken pro Quadratmeter erhältlich. Die Vor- und Nachteile:
+ Natürlicher Belag.
+ In den meisten Fällen sehr widerstandsfähig (wasser- und kratzfest).
+ Pflegeleicht, langlebig.
+ Gute Wärmeleitung (angenehm fusswarm).
- Unbehandelt rutschig (angeraute oder gebürstete Steine verwenden).
- Marmor muss regelmässig poliert werden (anfällig für Kalkflecken).
- Wenn unversiegelt, empfindlich gegen Säuren. Deshalb Natursteinpolitur mit Wachs statt Essigreiniger verwenden (Marmor, Kalkstein).
Steinteppich
Besteht aus einem Gemisch aus naturbelassenen Kieselsteinen und Kunstharz. Steinteppiche wird fugenlos verlegt, also flüssig auf den Boden gegossen und glattgestrichen. Danach härtet er aus. Besonderer Vorteil im Bad: Fugenfreier Belag lässt den Raum grösser erscheinen. Steinteppiche kosten 60 Franken pro Quadratmeter.
+ Nach Porenverschluss wasserdicht.
+ Pflegeleicht und widerstandsfähig.
+ Fussfreundlich und schalldämpfend.
+ Rutschhemmend.
- Höherer Aufbau (6 bis 12 mm).
- Porenverschluss verändert Optik und Fussgefühl (keine porige Struktur).
- Entfernung aufwendig.
Holzparkett
Geölte Harthölzer wie Bambus, Nussbaum und Eiche sind unempfindlich sowie wasserabweisend und erzeugen darüber hinaus ein gutes Raumklima. Sie sind ab zirka 50 Franken pro Quadratmeter erhältlich.
+ Natürliches, nachwachsendes Material.
+ Behaglich, angenehm.
+ Offene Poren regulieren die Luftfeuchtigkeit (bei unversiegelten Böden).
+ Restaurierung durch Abschleifen, Wachsen oder Lackieren.
+ Langlebig.
- Weiche Hölzer quellen bei Wasserkontakt auf und werden fleckig.
- Versiegelung schützt vor Wasser.
- Fugen müssen gut verklebt werden, damit kein Wasser eindringen kann.
Laminatboden
Besteht aus Holz, (Dekor-)Papier und Harz. Für das Bad empfiehlt sich Feuchtraumlaminat mit imprägnierter Trägerplatte, Kantenimprägnierung sowie einem dicht schliessenden Klicksystem. Der Boden sollte eine Quellfähigkeit von 5 Prozent nicht überschreiten und mit Kunstharz versiegelt sein. Laminatböden kosten 25 Franken pro Quadratmeter.
+ In vielen modernen Designs verfügbar.
+ Robust und pflegeleicht (saugen und feucht wischen).
- Normales Laminat ist nicht wasserfest.
- Auch Feuchtraumlaminat muss sehr sauber verlegt und vor stehendem Wasser geschützt werden (Silikonabdichtung aller Anschlüsse).
- Regelmässige Kontrolle auf allfällige Schäden nötig (Feuchtigkeit lässt Laminat aufquellen).
- Laut (auf gute Trittschalldämmung achten).
- Schlechter Wärmeleiter (fühlt sich an den Füssen kühl an).
Vinylboden
Besteht aus Kunststoff und einer Dekorschicht. Man sollte Vollvinyl aus wasserabweisendem Kunststoff verwenden. Der Boden sollte vollständig mit dem Untergrund verklebt sein. Die Wandabschlüsse müssen sauber abgedichtet werden. Kostenpunkt: 30 Franken pro Quadratmeter.
+ Grosse Auswahl an verschiedenen Dekors.
+ Pflegeleicht und lange haltbar (rund 20 Jahre).
+ Elastisch, gelenkschonend. Dämmt Trittschall.
+ Fussfreundlich und relativ rutschhemmend.
+ Geringe Aufbauhöhe (nur ca. 4 mm).
- Nur Klebevinyl ist wasserfest, Schwachstellen sind die Klebekanten.
- Empfindlich gegen Punktbelastungen (Möbelbeine).
- Nur schwer wieder zu entfernen.
Linoleumboden
Linoleum besteht zu 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl, Harz, Holzmehl und Kalkstein. Das Material ist feuchtigkeitsempfindlich: Für den Einsatz im Bad ist eine vollflächige Verklebung und saubere Verfugung nötig, damit sich kein Schimmel bildet. Ab 30 Franken pro Quadratmeter erhältlich.
+ Rutschfest und fusswarm.
+ Pflegeleicht, robust.
+ Verträgt grosse Temperaturschwankungen.
+ Eignet sich für das Verlegen auf altem Boden, da geringe Aufbauhöhe (2 bis 4 mm).
+ Antibakteriell.
+ Elastisch und gelenkschonend.
+ Gute Haltbarkeit.
- Dringt Wasser ein, quillt der Boden auf und wird wellig.
- Muss vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Kautschuk- oder Gummiboden
Naturkautschuk ist sehr umweltverträglich, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Natürlicher und künstlich produzierter Gummi eignen sich gut für das Bad. Voraussetzung: Der Boden muss vollflächig auf glattem und sauberem Untergrund verlegt werden. Zudem ist eine feuchtigkeitsresistente Verfugung nötig. Kostenpunkt: rund 25 Franken pro Quadratmeter.
+ In vielen Farben und Formen erhältlich.
+ Wasserabweisend, strapazierfähig, robust und langlebig.
+ Rutschfest, federnd und gelenkschonend.
+ Schmutz- und bakterienabweisend.
+ Sorgt für wärmeres Fussgefühl als Plättli.
+ Tritt- und raumschalldämpfend.
+ Geringe Aufbauhöhe (4 mm).
- Kann empfindlich gegen Punktbelastungen reagieren (Möbelbeine).
- Klebstoffe enthalten oft Lösungsmittel.
Korkboden
Aus nachwachsendem Rohstoff (Rinde der Korkeiche). Fürs Bad eignet sich nur vollflächig verklebter und fugenlos verlegter Korkboden (Klebekork), der am besten mit Wasserlack versiegelt wird. Korkboden auf tragfähigem und abgedichtetem Untergrund verlegen. Ab rund 30 Franken pro Quadratmeter erhältlich.
+ Leicht federnd und gelenkschonend.
+ Gute Trittschalldämpfung.
+ Geringe Aufbauhöhe von nur 4 bis 6 mm.
+ Fussfreundlich.
- Normaler Kork quillt bei Nässe auf.
- Anfällig für Fäulnis und Schimmel.
- Empfindlich gegen Kratzer.
- Kurze Lebensdauer.
- Nicht lichtecht.