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01.12.2023
Passagiere legten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit der Bahn in der Schweiz rund 16,6 Milliarden Kilometer zurück – so viel wie noch nie in dieser Zeitspanne seit 2014. Das zeigen Zahlen des Informationsdienstes des öffentlichen Verkehrs (Litra).
Der Rekord bei der Transportleistung bedeutet für die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs zusätzliche Einnahmen. Totzdem werden zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember die Preise vieler Abos und Billette für Bahn und Bus erhöht. Gleichzeitig bauen mehrere Transportunternehmen ihr Angebot ab.
Beispiel: Das Jahresabo der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) für die Stadt Zürich kostet ab dem nächsten Jahr neu 809 statt 782 Franken. Zugleich verkehren alle Tramlinien und viele Buslinien neu ab 20.30 Uhr nur noch im Viertelstundentakt. Bisher war diese Umstellung auf einen ausgedünnten Nachtfahrplan erst um 22.30 Uhr oder um Mitternacht erfolgt. Das Tram der Linie 15 in Zürich fährt den ganzen Tag nur noch im Viertelstundentakt – halb so häufig wie bisher.
Die Verkehrsbetriebe Zürich kündigten das verschlechterte Angebot unter dem Titel «Mehr Planungssicherheit für die Fahrgäste» an. Zur Frage, ob die Preise angesichts des ausgedünnten Fahrplans nicht sinken sollten, sagt ein VBZ-Sprecher zum K-Tipp: «Für Tariffragen ist der Zürcher Verkehrsverbund zuständig.» Dieser sagt, es gebe keinen Grund, die Preise für Abos und Einzelbillette zu senken.
In Luzern wird eine Busline eingestellt
Auch in der Stadt und in der Agglomeration Luzern wird der Fahrplan ausgedünnt. So wird am 10. Dezember die Buslinie 5 zwischen Emmenbrücke und Kriens bis auf Weiteres eingestellt. Und die Buslinie 1 wird ab diesem Datum nur noch verkürzt geführt. Die zusätzlichen Kurse zu Stosszeiten zwischen Bahnhof Luzern und Maihofquartier am Rotsee entfallen.
Trotz reduzierter Leistung steigt auch in Luzern der Preis für Bahn und Bus: Ein Jahresabo für vier Zonen kostet statt 1386 Franken neu 1467 Franken. Ausserdem wird das bei Ausflüglern und Pensionierten beliebte 9-Uhr-Abo abgeschafft. Sämi Deubelbeiss von den Verkehrsbetrieben Luzern sagt dazu nur: «Es gibt aufgrund der Angebotsveränderungen keine Preisreduktion.»
Einige Verkehrsverbünde zeigen, dass es anders geht
Alliance Swisspass, der Branchenverband des öffentlichen Verkehrs, erhöht am 10. Dezember die Preise um knapp 5 Prozent. Doch nicht überall werden Billette für Bahn und Bus teurer: Einige regionale Tarifverbünde vergünstigen manche Verbundabos am 10. Dezember deutlich. Beispiele:
- Der Ostschweizer Verbund Ostwind senkt den Preis eines Jahresabos der 2. Klasse für alle Tarifzonen von 3078 auf 2592 Franken. Das Abo wird also 486 Franken günstiger – ein Abschlag von 16 Prozent.
- Der Waadtländer Verbund Mobilis vergünstigt das 2.-Klasse-Jahresabo für alle Zonen um mehr als 6 Prozent. Der Preis sinkt von 2640 auf neu 2475 Franken.
- Der Berner Verbund Libero senkt den Preis des 2.-Klasse-Jahresabos für alle Zonen von 2755 auf 2700 Franken – ein Minus von 2 Prozent.
Beim Verkehrsverbund Unireso in Genf bleiben die Preise stabil. Alle anderen Verbünde verteuern die Abos – im Durchschnitt um 4,5 Prozent. Auch die erwähnten Verbünde Ostwind und Libero erhöhen einige Preise, etwa bei Einzelbilletten. Aber: Mit der Reduktion beim Jahresabo wolle man «den öffentlichen Verkehr für Pendler und Freizeitreisende attraktiver machen», schreibt Ostwind dem K-Tipp.
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