Passagiere legten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit der Bahn in der Schweiz rund 16,6 Milliarden Kilometer zurück  – so viel wie noch nie in dieser Zeitspanne seit 2014. Das zeigen Zahlen des Informationsdienstes des öffentlichen Verkehrs (Litra).

Der Rekord bei der Transportleistung bedeutet für die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs zusätzliche Einnahmen. Totzdem werden zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember die Preise vieler Abos und Billette für Bahn und Bus erhöht. Gleichzeitig bauen mehrere Transportunternehmen ihr Angebot ab.

Beispiel: Das Jahresabo der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) für die Stadt Zürich kostet ab dem nächsten Jahr neu 809 statt 782 Franken. Zugleich verkehren alle Tramlinien und viele Buslinien neu ab 20.30 Uhr nur noch im Viertelstundentakt. Bisher war diese Umstellung auf einen ausgedünnten Nachtfahrplan erst um 22.30 Uhr oder um Mitternacht erfolgt. Das Tram der Linie 15 in Zürich fährt den ganzen Tag nur noch im Viertelstundentakt – halb so häufig wie bisher.

Die Verkehrsbetriebe Zürich kündigten das verschlechterte Angebot unter dem Titel «Mehr Planungssicherheit für die Fahrgäste» an. Zur Frage, ob die Preise angesichts des ausgedünnten Fahrplans nicht sinken sollten, sagt ein VBZ-Sprecher zum K-Tipp: «Für Tarif­fragen ist der Zürcher Verkehrsverbund zuständig.» Dieser sagt, es gebe keinen Grund, die Preise für Abos und Einzelbillette zu senken.  

In Luzern wird eine Busline eingestellt

Auch in der Stadt und in der Agglomeration Luzern wird der Fahrplan ausgedünnt. So wird am 10. Dezember die Buslinie 5 zwischen Emmenbrücke und Kriens bis auf Weiteres eingestellt. Und die Buslinie 1 wird ab diesem Datum nur noch verkürzt geführt. Die zusätzlichen Kurse zu Stosszeiten zwischen Bahnhof Luzern und Maihofquartier am Rotsee entfallen.

Trotz reduzierter Leistung steigt auch in Luzern der Preis für Bahn und Bus: Ein Jahresabo für vier Zonen kostet statt 1386 Franken neu 1467 Franken. Aus­serdem wird das bei Ausflüglern und Pensionierten beliebte 9-Uhr-Abo abgeschafft. Sämi Deubelbeiss von den Verkehrsbetrieben Luzern sagt dazu nur: «Es gibt aufgrund der Angebotsveränderungen keine Preisreduktion.»