Bankwechsel zahlt sich aus
Wer mit einem Konto der Säule 3a spart, sollte die Angebote der Banken unbedingt vergleichen. Die Zinsunterschiede sind beträchtlich - und das hat langfristig Folgen.
Inhalt
K-Tipp 1/2004
14.01.2004
Marco Diener - mdiener@ktipp.ch
Vor genau einem Jahr verglich der K-Tipp die Zinsen der Vorsorgekonti von 15 verschiedenen Banken. Fazit damals: Wer die Bank wechselte, konnte von bis zu 50 Prozent höheren Zinsen profitieren.
Und heute? Die Zinsunterschiede sind nicht etwa kleiner geworden, sondern noch grösser. Zwar hat auch die Siegerin des damaligen Vergleichs, die WIR-Bank, im Verlauf des Jahres 2003 den Zins von 3,00 auf 2,75 Prozent gesenkt. Trotzdem hat sie ihre Leaderposition ausgebaut.
...
Vor genau einem Jahr verglich der K-Tipp die Zinsen der Vorsorgekonti von 15 verschiedenen Banken. Fazit damals: Wer die Bank wechselte, konnte von bis zu 50 Prozent höheren Zinsen profitieren.
Und heute? Die Zinsunterschiede sind nicht etwa kleiner geworden, sondern noch grösser. Zwar hat auch die Siegerin des damaligen Vergleichs, die WIR-Bank, im Verlauf des Jahres 2003 den Zins von 3,00 auf 2,75 Prozent gesenkt. Trotzdem hat sie ihre Leaderposition ausgebaut.
Denn die meisten anderen Banken senkten ihre Zinssätze noch stärker. So hat die Credit Suisse, das Schlusslicht des diesjährigen Vergleichs, den Zins sogar um 0,75 Prozent heruntergefahren. CS-Kunden erhalten heute nur noch 1,25 Prozent (siehe Tabelle).
Diese Zinsunterschiede haben langfristig massive Auswirkungen. Angenommen, auf Ihrem 3.-Säule-Konto liegen bereits 50000 Franken und Sie zahlen jeweils Anfang Jahr den erlaubten Maximalbetrag von derzeit 6077 Franken ein. Dann haben Sie auf einem Konto, das stetig 2,75 Prozent Zins bringt, in 15 Jahren 189139 Franken.
Bei 2,00 Prozent sind es in 15 Jahren 174487 Franken. Und bei 1,25 Prozent Zins gerade mal 161066 Franken. Differenz zwischen dem gegenwärtig besten und dem schlechtesten Angebot: satte 28073 Franken.
Auch wenn die Banken das nicht an die grosse Glocke hängen: Sie können jederzeit mit Ihrem Vorsorgegeld von einer Bank zur anderen wechseln. Nur bei wenigen Banken müssen Sie eine Kündigungsfrist beachten.
Säule 3a hilft Steuern sparen
Das Wichtigste zur 3. Säule:
- Erwerbstätige mit Pensionskasse dürfen in diesem Jahr 6077 Franken einzahlen, Selbständigerwerbende und Teilzeitler ohne Pensionskasse 20 Prozent ihres Erwerbseinkommens - maximal 30384 Franken.
- Sie dürfen die einbezahlten Beträge in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen. So sinkt die Einkommenssteuer um 20 bis 30 Prozent des einbezahlten Betrags.
- Bei der Auszahlung der Gelder der 3. Säule ist eine von Kanton zu Kanton unterschiedlich hohe Besteuerung fällig. Sie frisst zwischen 3 und 7 Prozent des ausbezahlten Sparkapitals weg (bei der Auszahlung von 100000 Franken).
- Die Gelder der Säule 3a sind bis fünf Jahre vor Erreichen des AHV-Alters blockiert. Ausnahmen: Sie können das Geld beziehen, wenn Sie eine Wohnung oder ein Haus kaufen, wenn Sie sich selbständig machen, wenn Sie invalid werden oder auswandern.
- Falls Sie mehrere Konti bei verschiedenen Banken eröffnen, können Sie diese in den letzten fünf Jahren vor Erreichen des Pensionsalters gestaffelt auflösen und so in vielen Kantonen die Steuerprogression brechen.
- Bevorzugen Sie für das 3a-Sparen die Bank. Die Angebote der Versicherungen sind nachteilig, weil zum Beispiel bei Zahlungsunterbrüchen Verluste entstehen.
- Nebst dem reinen Kontosparen gibt es die Möglichkeit des Wertschriftensparens. Damit setzen Sie aber Ihr Vorsorgegeld dem Auf und Ab der Börse aus.
Von höheren Zinsen profitieren
Wenn Sie mit den Zinsen, die Ihre Bank auf den 3a-Konti bezahlt, unzufrieden sind, wechseln Sie am besten die Bank. Dazu müssen Sie das Konto vollständig auflösen. Es ist nicht möglich, nur einen Teil des Geldes zu transferieren. Die meisten Banken lösen das Konto gratis auf.
Am besten gehen Sie so vor:
- Eröffnen Sie bei der neuen Bank ein Konto der Säule 3a.
- Erkundigen Sie sich bei der bisherigen Bank nach einer allfälligen Kündigungsfrist. Die meisten Banken kennen keine Frist.
- Lösen Sie das alte Konto auf. Geben Sie gleichzeitig den Auftrag, das Geld aufs neue Konto zu überweisen. Einige Banken haben dafür ein spezielles Formular.
- Falls verlangt: Legen Sie eine Bestätigung bei, die zeigt, dass es sich beim neuen Konto ebenfalls um ein Konto der Säule 3a handelt.