Den aktuellen Kuba-Katalog von Latino Travel hatte K-Tipp-Leser Thomas Müller telefonisch bestellt. Wenig später traf die Broschüre bei ihm ein - mit einem Einzahlungsschein über 10 Franken. Müller ärgerte sich, denn am Telefon hatte ihn niemand auf diese Gebühr hingewiesen. Er bezahlte nicht, und zwar zu Recht, da er sich mit dem Preis ja nie explizit einverstanden erklärt hatte.

Es ist auch nicht üblich, dass Ferienkataloge die Kunden etwas kosten. Das zeigt eine Umfrage des K-Tipp bei elf Schweizer Reiseveranstaltern: Alle geben ihre Kataloge gratis ab. Bei Kuoni und Helvetic Tours ist zwar ein Preis aufgedruckt - jedoch nur, um bewusst zu machen, «dass ein Katalog einen Wert hat und man damit ökologisch umgehen sollte», wie Sprecherin Andrea Hemmi erklärt.

Reto Rüfenacht, Geschäftsleiter von Latino Travel, begründet die neue Gebühr mit «immensen Produktions- und Vertriebskosten». Er verspricht, telefonisch bestellende Kunden würden künftig informiert. Auf der Website sei die Gebühr bereits klar erwähnt, und in Reisebüros könnten die Kataloge gratis bezogen werden.

(gs)