Bei jedem Wetter gut geschützt unterwegs
Wanderschuhe<br />
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Wanderschuhe sollen guten Halt bieten und trotzdem nicht drücken. Der wichtigste Tipp: Nehmen Sie sich im Laden Zeit fürs Anprobieren.
Inhalt
Haus & Garten 2/2004
05.05.2004
Marco Diener
Solls ein leichter Trekking-Schuh sein oder ein halbhohes Modell, das den Knöchel schützt? Oder doch ein hoher Wanderschuh, der dem Fuss auch im Geröll Halt gibt?
Bevor Sie auf Einkaufstour gehen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie in erster Linie anspruchsvolle Touren in unwegsamem Gelände unternehmen - oder leichte Wanderungen bevorzugen: Je schwieriger das Gelände, desto höher und stabiler muss der Schuh sein.
- Kaufen Sie die Schuhe am Nachmittag (dann haben die ...
Solls ein leichter Trekking-Schuh sein oder ein halbhohes Modell, das den Knöchel schützt? Oder doch ein hoher Wanderschuh, der dem Fuss auch im Geröll Halt gibt?
Bevor Sie auf Einkaufstour gehen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie in erster Linie anspruchsvolle Touren in unwegsamem Gelände unternehmen - oder leichte Wanderungen bevorzugen: Je schwieriger das Gelände, desto höher und stabiler muss der Schuh sein.
- Kaufen Sie die Schuhe am Nachmittag (dann haben die Füsse nämlich die maximale Grösse), sonst gehen Sie womöglich mit einem zu kleinen Paar heim.
- Probieren Sie die Schuhe mit Ihren Wandersocken.
- Nehmen Sie sich Zeit: Steigen Sie mit den Schuhen eine Treppe hinauf und hinunter. Stellen Sie sich auch auf eine schiefe Ebene: Sie dürfen dabei mit den Zehen nicht nach vorn rutschen.
- Laufen Sie die Schuhe nach dem Kauf behutsam ein. Die Schuhe bergauf locker schnüren, bergab stärker, damit die Zehen nicht anstossen.
- Wanderschuhe sollte man hin und wieder mit Spray imprägnieren. Lederschuhe immer mit Wachs - und nicht mit Fett! - behandeln.
Tipps zu Wandersocken: Die aktuellen Modelle haben einen Wollanteil von höchstens 40 Prozent. Grund: Synthetische Materialien sind viel widerstandsfähiger und transportieren die Feuchtigkeit vom Fuss weg.
MATERIAL
- Gute Wanderschuhe sind aus Leder und aus einem Stück gefertigt. Billigschuhe haben viele Nähte, durch die Wasser eindringen kann.
- Stoffschuhe sind nicht nur weniger schwer, sondern auch pflegeleicht, geben aber wenig Halt.
- Schuhe aus Leder und Stoff mit Goretex-Membran sind wasserdicht, die Füsse können aber trotzdem «atmen».
GRÖSSE
- Nehmen Sie die eigenen Socken in den Laden mit: Rutschen Sie in den Wanderschuhen ganz nach vorn, bis die Zehen anstossen: Jetzt sollte an der Ferse noch eine Fingerbreite Platz sein.
SOHLE
- Je höher Sie hinaus wollen, desto tiefer sollte das Profil der Laufsohle sein - zur Entlastung von Rücken und Gelenken ist ein Dämpferelement sinnvoll.
- Die Innensohlen sollten herausnehmbar sein (Schuh trocknet besser).
GUMMI-SCHUTZRAND
- Ein rundherum verlaufender Gummirand schützt das Leder vor Steinen.
ZUNGE
- Sie muss weich gepolstert sein.
- Vorteilhaft ist ein Haken für die Schnürsenkel, damit die Zunge nicht verrutscht.
FUTTER
- Lederfutter: Die Vorteile liegen im Tragekomfort und dass es schweisshemmend ist, nachteilig ist, dass das Futter nur langsam trocknet.
- Stofffutter: Es trocknet schnell, dafür schwitzen die Füsse stärker.
SCHAFT
- Schuhe mit hohem, steifem Schaft geben mehr Halt und schützen gut vor Steinen, sind aber nicht speziell bequem. Umgekehrt ist es bei Schuhen mit niedrigem, weichem Schaft.
FERSENKAPPE
- Bei der Ferse ist eine vorgeformte Kappe eingesetzt: Sie ist relativ hart und soll der Ferse Halt geben und diese auch schützen.
Marco Diener
Sportsandalen
Für leichte Wanderungen, aber auch für andere Outdoor-Freizeitvergnügen im Sommer sind Sportsandalen eine gute Alternative zu Turn- und Wanderschuhen.
Sport- oder Trekkingsandalen kann man sogar im Wasser zum Schwimmen tragen. Dann aber empfiehlt sich ein Modell aus synthetischem Material. Ansonsten ist ein Fussbett aus Leder angenehmer, denn es ist schweisshemmend.
Ärzte empfehlen Sandalen mit Fussbett (geeignet auch für Problemfüsse und wenn man lange Strecken zu Fuss zurücklegt). Vor allem hinten sollte die Sohle einen Rand haben, damit der Hinterfuss geführt ist.
Die wichtigsten Kauf-Tipps:
- Wählen Sie ein gutes, rutschhemmendes Profil (fürs Wasser, auf Fels etc.).
- Testen Sie, ob sich die Verschlüsse präzise einstellen lassen. Ziehen Sie die Riemen ruhig etwas zu stark an: Sind sie gut gepolstert oder schneiden sie sofort ein?
- Probieren Sie die Sandalen ohne Socken; nur so finden Sie heraus, ob die Schuhe wirklich bequem sitzen.
GRÖSSE
- Kaufen Sie die Sandalen eher eine Nummer zu gross; so verletzen Sie sich weniger an den Zehen.
- Zwischen Zehen und Schuhrand muss eine Fingerbreite frei sein.
- In zu breiten Sandalen hat man keinen Halt.
SOHLE
- Welches Profil Sinn macht, hängt vom geplanten Einsatz ab.
- Die Sohle darf nicht zu dünn sein und muss gut dämpfen, sonst spüren Sie jeden Kieselstein.
RIEMEN
- Sie bestehen aus synthetischem Material oder Leder.
- Wer die Sandalen viel im Wasser benützt, sollte auf Lederriemen verzichten, auch wenn sie gegen Nässe behandelt sein sollten.
FUSSBETT
- Es sollte so ausgeformt sein, dass der Schuh guten Halt bietet: Deshalb unbedingt länger anprobieren!
- In einem Leder-Fussbett schwitzt man weniger; es eignet sich aber nicht fürs Wasser.
- Ein Synthetik-Fussbett hat oft Rillen, die eine minimale Lüftung der Fusssohle ermöglichen.
SCHNALLEN
- Bei den meisten Modellen halten Kunststoffschnallen die Riemen zusammen. Besseren Komfort bieten gepolsterte Schnallen.
VERSCHLÜSSE
- Meist haben die Sandalen Klettverschlüsse, die gut genug halten.
- Halten Sie die Klettteile sauber, sonst schliessen sie nicht mehr richtig. Verschmutzte Klettteile lassen sich mit einer Drahtbürste oder einem anderen Klettband reinigen.
- Die Riemen lassen sich meist über dem Rist und den Zehenwurzeln verstellen (allenfalls auch an der Ferse).
- Die Verschlüsse qualitativ guter Sandalen sind gepolstert.
Regenjacken
Gut geschützt bei Wind und Wetter: Für eine atmungsaktive Regenjacke muss man rund 250 Franken investieren. Es lohnt sich.
Das A und O einer guten Regenjacke: Sie lässt kein Wasser eindringen - trotzdem kann die Körperfeuchtigkeit nach aussen entweichen. Solche atmungsaktiven Jacken sind mit einer Membran beschichtet, die unzählige kleinste Poren aufweist: Wassertropfen sind zu gross, um einzudringen; Wasserdampfmoleküle hingegen sind so klein, dass sie austreten können.
Die wichtigsten Tipps vor und nach dem Kauf:
- Unisex-Jacken sind eher der Anatomie von Männern angepasst. Frauen haben in der Regel schmalere Schultern, kürzere Arme, einen kürzeren Rumpf und breitere Hüften als Männer. Einige Hersteller bieten entsprechende Jacken für Frauen an.
- Die Jacke sollte Ihnen auch dann noch passen, wenn Sie im Winter darunter einen Faserpelz tragen.
- Aufgedruckte Begriffe wie «water-resistant» und «water-repellent» bedeuten: Bei einem Nieselregen bleiben Sie trocken. Steht «waterproof», sollte die Jacke auch bei einem heftigen Gewitter kein Wasser durchlassen.
- Waschen Sie die Jacke regelmässig: keinen Weichspüler verwenden (verstopft die Poren) und zweimal spülen.
- Regelmässig gegen Nässe und Schmutz imprägnieren.
KAPUZE
- Gute Kapuzen lassen sich rund ums Gesicht, aber auch von hinten mit einer Hand zusammenziehen.
- Gerade beim Velofahren muss die Kapuze mit dem Kopf mitdrehen, sonst versperrt sie die Sicht.
TASCHEN
- Die Reissverschlüsse müssen abgedeckt sein, weil sonst die Taschen leicht nass werden.
- Das Material der Taschen muss so sein, dass keine Nässe ins Jackeninnere dringen kann.
- Hoch angebrachte Taschen verhindern, dass der Hüftgurt eines Rucksackes auf die Taschen drückt.
REISSVERSCHLUSS
- Der Reissverschluss vorne muss von links und rechts abgedeckt sein. Die Abdeckung muss gefaltet sein, damit das Wasser problemlos abfliessen kann.
- Praktisch sind so genannte Zweiweg-Verschlüsse (von oben und unten zu öffnen): So ist die Beinfreiheit grösser - zum Beispiel beim Velofahren, Klettern usw.
NÄHTE
- Sie müssen an der Innenseite mit Bändern abgedichtet sein.
UNTERARM-BELÜFTUNG
- Auch bei einer atmungsaktiven Regenjacke kann eine solche Belüftung nützlich sein.
- Es gibt auch Jacken mit einem Lüftungsschlitz im Rücken. Das bringt allerdings nur etwas, wenn man keinen Rucksack trägt.
SCHULTERPARTIE
- Jacken mit einer Naht auf der Schulter eignen sich nicht, wenn man mit Rucksack unterwegs ist.
- Gute Jacken haben einen leicht verstärkten, abriebfesten Schulterteil aus Cordura (ein grobes Nylonmaterial).
KRAGEN
- Er muss bis unters Kinn verschliessbar sein.
- Bequeme Kragen haben Reissverschlüsse, die innen abgedeckt sind und so ein Scheuern am Hals verhindern.
RÜCKENTEIL
- Ein verlängertes Rückenteil hat zwei Vorteile (insbesondere für Velofahrer): Es schützt das Gesäss vor Kälte und Regen, und die Beinfreiheit bleibt trotzdem erhalten.
ÄRMEL
- Sehr bequem sind vorgeformte Ärmel. Solche Jacken sind allerdings auch teuer.
- Gute Jacken haben Ärmelbündchen, die sich mit einem Klettband verstellen lassen.