Bei Spielen spielend sparen
Grosse Preisdifferenzen bei Gesellschaftsspielen: Das Spiel des Jahres «Thurn und Taxis» etwa gibts für knapp 50, aber auch schon für 28 Franken.
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K-Tipp 17/2006
18.10.2006
Gery Schwager - gery.schwager@ktipp.ch
Der K-Tipp hat in einer Stichprobe abgeklärt, zu welchen Preisen insgesamt 15 als «Spiel des Jahres» bzw. «Kinderspiel des Jahres» prämierte Produkte verkauft werden. Die Recherche fand am 4. Oktober in sechs Online-Shops und fünf Ladengeschäften statt (siehe Tabelle).
Resultat: Die Preisunterschiede sind beträchtlich. Für «Villa Paletti», «Carcassonne» und «Geistertreppe» zum Beispiel zahlt man im jeweils teuersten Geschäft mehr als doppelt so viel wie beim güns...
Der K-Tipp hat in einer Stichprobe abgeklärt, zu welchen Preisen insgesamt 15 als «Spiel des Jahres» bzw. «Kinderspiel des Jahres» prämierte Produkte verkauft werden. Die Recherche fand am 4. Oktober in sechs Online-Shops und fünf Ladengeschäften statt (siehe Tabelle).
Resultat: Die Preisunterschiede sind beträchtlich. Für «Villa Paletti», «Carcassonne» und «Geistertreppe» zum Beispiel zahlt man im jeweils teuersten Geschäft mehr als doppelt so viel wie beim günstigsten Anbieter.
Als kostspielige Adresse entpuppt sich in der Stichprobe die Internet-Buchhandlung Thalia.ch. «Spiele sind nicht unser Kerngeschäft», sagt Sprecher András Németh dazu. Sie seien quasi als Beigabe auf der verwendeten Datenbank vorhanden.
Etwas günstiger wirds bei Thalia ohne die Versandkosten von Fr. 3.50 pro Lieferung. Diese werden erlassen, falls man die Ware in einer Filiale abholt oder der Bestellwert mindestens Fr. 75.- beträgt.
Die Versandkosten fallen natürlich auch bei den meisten anderen Online-shops ins Gewicht, wenn man nur ein Spiel bestellt. In der Regel werden Versandkosten nämlich in fixer Höhe pro Lieferung fakturiert. Viele Shops stellen sie aber ab einem bestimmten Warenwert nicht mehr in Rechnung, und exlibris.ch liefert gar immer portofrei.
Meist am günstigsten in der Stichprobe ist der deutsche Onlinehändler amazon.de. Er berechnet Schweizern den Preis ohne die deutsche Mehrwertsteuer (16 Prozent). Zudem werden - bei normalem Postversand - weder die Schweizer Mehrwertsteuer (7,6 Prozent) noch die sogenannte Postvorweisungstaxe (Fr. 10.-) erhoben, wenn der Warenwert unter Fr. 66.- liegt.
Christian Wyler, Geschäftsführer des Online-shops wog.ch, sieht weitere Gründe für die Preisführerschaft des deutschen Konkurrenten: Amazon könne aufgrund seiner Marktmacht wohl mit einer relativ tiefen Marge leben und habe, da die Spiele hauptsächlich in Deutschland produziert würden, auch keine Importkosten.
Nun günstiger: Wog.ch und exlibris.ch
Wog.ch versucht, sich über eine kurze Lieferzeit von nur einem Tag auf dem Markt zu profilieren. Der Shop zeigt sich aber auch preislich flexibel. Er hat, wie übrigens auch exlibris.ch, nur wenige Tage nach der K-Tipp-Stichprobe die Preise mehrerer Spiele gesenkt.
Und die Ladengeschäfte? Hier kontert man die Internetkonkurrenz primär mit der Behauptung, eine bessere Beratung zu bieten. Globus führt darüber hinaus das «Einkaufserlebnis in der attraktiven City» als Preisargument ins Feld.
Ob damit wohl das samstägliche Gedränge gemeint ist?