Fotokameras liefern deutlich bessere Bilder als Handykameras – vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen oder weit entfernten Motiven («Saldo» 11/2019). Die Anschaffung einer guten Kamera kann sich also lohnen.
Der K-Tipp hat Mitte April die Preise von 34 Kameras mit den Testresultaten «gut» oder «sehr gut» bei grossen und kleinen Internethändlern verglichen. Weil die Fachgeschäfte zum Stichprobenzeitpunkt wegen Corona geschlossen waren, wurden diese Preise nicht berücksichtigt. Es handelte sich um 7 Kompakt-, 5 Bridge- und 22 Systemkameras (siehe Kasten im PDF).
Resultat: Die grössten Preisunterschiede gab es bei den teuren Systemkameras. Im Durchschnitt betrug er zwischen dem günstigsten und teuersten Händler rund 240 Franken.
Am deutlichsten war der Unterschied bei der Sony Alpha 6500 mit dem Zeiss-Objektiv 18–105 mm F4 G OSS. Bei Hawk.ch kostet die Kamera mit Objektiv 1699 Franken. Melectronics.ch verlangt 2550 Franken. Bei 5 von insgesamt 22 Systemkameras gab es im Durchschnitt einen Preisunterschied von über 400 Franken.
Bei Bridgekameras betrugen die Unterschiede durchschnittlich nur 200 Franken, da sie in der Anschaffung günstiger sind. Der grösste Unterschied zeigte sich bei der Sony Cybershot DSC-RX10 III. Techmania.ch verlangt dafür Fr. 1010.70, Interdiscount dagegen Fr. 1529.90.
Die kleinsten Preisunterschiede gabs mit durchschnittlich 150 Franken bei den Kompaktkameras. Darum erstaunt es, dass Melectronics für die Panasonic Lumix DC-LX100M2 mit 1249 Franken rund 65 Prozent mehr verlangt als Heiniger.ch mit 759 Franken.
Grosse Händler sind günstiger geworden
Was im Preisvergleich auffiel: Grosse Händler wie Digitec, Brack, Fust und andere sind im Vergleich zu früher deutlich günstiger – einzige Ausnahme Melectronics. Bei zwei Dritteln aller Produkte boten sie den günstigsten Preis. Weiterer Vorteil von grossen Händlern: Sie haben meist auch Läden. Und die Kunden können auf Wunsch per Rechnung bezahlen.
Tipp: Beim Kauf sollte man Vorgängermodelle in Betracht ziehen. Kamerahersteller bringen mittlerweile innert weniger Jahre neue Modelle auf den Markt. Meist sind die Unterschiede vom Vorgänger zum Nachfolger relativ klein. So erhielten etwa die Sony Cybershot DSC-RX10 III von 2016 und das Nachfolgemodell Cybershot DSC-RX10 IV von 2017 im Test der Stiftung Warentest gleich gute Noten bei der Bildqualität. Der einzige Unterschied ist der Preis. Das Vorgängermodell kostet Fr. 1010.70 (Techmania.ch), das Nachfolgemodell 1549 Franken – also über 500 Franken mehr.
Kameratypen kurz erklärt
Es gibt grundsätzlich drei Arten von Kameras.
Kompaktkameras: Sie sind besonders klein und leicht.
Bridgekameras: Sie sind etwas grösser und verfügen meist über ein grosses Zoomobjektiv. So können Benutzer auch weiter entfernte Motive fotografieren. Ausserdem ist die Bildqualität besser.
Systemkameras: Sie sind vergleichsweise gross und schwer. Dank wechselbarem Objektiv sind sie aber am vielseitigsten und liefern die beste Bildqualität.