Bei der Autoversicherung, beim Hausrat oder bei der Privathaftpflicht-Police ist es bekannt: Wenn Kunden nur Einjahresverträge abschliessen, bleiben sie flexibel und können jederzeit eine bessere oder günstigere Alternative suchen.

Das gilt auch beim Rechtsschutz. Wer eine Police mit jährlichem Kündigungsrecht abschliesst, hat nur Vorteile: Wenn der Kunde zufrieden ist, verlängert sich die Versicherung automatisch um ein weiteres Jahr. Wenn er kündigen will, kann er das jedes Jahr tun.

Walter Oberer aus Zürich hat diesen Vorteil nicht: Die Beratungsfirma AWD hat ihm einen Fünfjahresvertrag ohne jährliches Kündigungsrecht vermittelt – und zwar bei der Winterthur-Arag-Rechtsschutzversicherung. So kassierte der AWD eine höhere Provision.

Der K-Tipp weiss: Für einen Jahresvertrag erhalten Axa-Winterthur-Agenten zurzeit rund 115 Franken Provision, für einen Fünfjahresvertrag hingegen rund 160 Franken, also fast 40 Prozent mehr.


Dank K-Tipp ist ein Wechsel nun möglich

Oberer wurde gar doppelt schlecht beraten. Der Winterthur-Arag-Rechtsschutz ist im Vergleich sehr teuer. Was Oberer hier zahlt (Fr. 299.30), hätte er als TCS-Mitglied bei der Assista für 258 Franken erhalten. Aber dann hätte der AWD keine Provision kassiert.

Der AWD sagt, sein Berater habe mit der Winterthur-Arag immer gute Erfahrungen gemacht. Und: «Die Ausgestaltung des Produkts oder die Serviceleistung» sei «in vielen Fällen entscheidender» als der Preis. Finanzoptimierung bedeute nicht, «dass der Kunde immer nur das günstigste Produkt wählen soll».

Immerhin: Nach der Intervention das K-Tipp ist die Winterthur-Arag jetzt bereit, ihren Kunden aus dem Mehrjahresvertrag zu entlassen – zwei Monate vorher hatte sie das Gesuch noch abgelehnt. So kann Oberer bald zur Kollektivlösung des Eisenbahnerverbandes wechseln, wo er nur 78 Franken zahlt.