Billigere Billig-Linien
Ende Februar hat Coop die Preise der Billiglinie gesenkt. Und war damit günstiger als die Migros. Das zeigt der K-Tipp-Preisvergleich. Doch die Migros zieht nach.
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K-Tipp 05/2008
10.03.2008
Marco Diener
Lange sträubten sich die Coop-Bosse, eine Billiglinie zu lancieren. Vor drei Jahren taten sie es doch. Und nun preschen sie sogar mit Preissenkungen vor.
120 Produkte haben sie allein Ende Februar verbilligt. Zum Teil massiv – wie etwa die Zahnpasta (Preis halbiert). Zum Teil nur wenig – wie etwa die Kartoffeln (0,9 Prozent).Der K-Tipp hat die Preise von 54 Produkten verglichen. Dabei zeigte sich: Die Produkte der Coop-Billiglinie Prix Garantie waren am Stichtag...
Lange sträubten sich die Coop-Bosse, eine Billiglinie zu lancieren. Vor drei Jahren taten sie es doch. Und nun preschen sie sogar mit Preissenkungen vor.
120 Produkte haben sie allein Ende Februar verbilligt. Zum Teil massiv – wie etwa die Zahnpasta (Preis halbiert). Zum Teil nur wenig – wie etwa die Kartoffeln (0,9 Prozent).Der K-Tipp hat die Preise von 54 Produkten verglichen. Dabei zeigte sich: Die Produkte der Coop-Billiglinie Prix Garantie waren am Stichtag insgesamt gut 6 Franken billiger als jene der Migros-Linie M-Budget (Tabelle im pdf-Artikel).
Der Vergleich zeigt auch: Beide Grossverteiler haben seit Herbst 2005 zahlreiche Preise gesenkt. Schon damals hatte der K-Tipp diese 54 Produkte verglichen. Bei Coop sind sie 5,6 Prozent billiger geworden, bei der Migros 1,6 Prozent.
Auffallend aber auch: Gewisse Artikel sind in den Billiglinien nicht mehr erhältlich. Zum Beispiel das Birchermüesli-Joghurt bei Coop und die Kirschen-Konfitüre bei Coop und Migros. Zudem hat Gemüse in den letzten zweieinhalb Jahren teils massiv aufgeschlagen.
Migros erklärt dies damit, dass der K-Tipp-Preisvergleich von 2005 im Spätherbst stattgefunden habe. Gemüse sei im Winter naturgemäss teurer. Beide Grossverteiler machen zudem erhöhte Rohstoffpreise bei Mehl, Öl, Orangen, Aluminium und Zellstoff für viele Preiserhöhungen verantwortlich.
Doch warum tut sich Coop mit seiner Billiglinie plötzlich als Preisbrecher hervor? «Coop hat letztes Jahr erfolgreich gearbeitet», erklärt Sprecher Takashi Sugimoto. «Auch die Kundschaft soll davon profitieren.» Trotzdem erstaunlich, dass Coop den Preis für die Zahnpasta auf einen Schlag halbieren kann.
Die Migros bleibt übrigens nicht untätig. Überall dort, wo sie ins Hintertreffen geraten ist, senkt sie die Preise auf Coop-Niveau. Gegenwärtig sind die Migros-Produkte noch mit den höheren Preisen angeschrieben. Die Migros verspricht aber, dass an der Kasse bereits die niedrigeren Preise verrechnet würden.
Geplant: Weitere Preissenkungen
Und beide Grosshändler wollen offenbar nicht lockerlassen. Coop-Chef Hansueli Loosli sagt, er wolle die Preise der Prix-Garantie-Linie «auf das Niveau der Harddiscounter in der Schweiz» senken.
Migros-Sprecherin Martina Bosshard kontert: «Die M-Budget-Preise sind tiefer als bei der Konkurrenz oder gleich. Wenn sich Einsparungen im Einkauf oder bei der Produktion erzielen lassen, gibt die Migros den Vorteil weiter.» Die Konsumenten und Konsumentinnen können sich freuen.
Preiserhöhungen: Kassenzettel immer kontrollieren
Manchmal schenkt es ein, manchmal geht es nur um ein paar Rappen – doch die Kontrolle des Kassenzettels lohnt sich. Jüngstes Beispiel: Die 100-g-Tafel M-Budget-Milchschokolade ist mit Fr. –.45 angeschrieben. Doch es kann vorkommen, dass die Kassiererin Fr. –.50 verlangt.
Der Grund: Die Migros ist dabei, den Preis von Fr. –.45 auf Fr. –.50 zu erhöhen. In den Regalen liegen vereinzelt schon Tafeln zum höheren Preis. Nach dem Scannen tauchen auf dem Bildschirm beide Preise auf. Die Kassiererin müsste den richtigen wählen, was nicht immer geschieht.
