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Die Grossverlage Ringier und Tamedia profitieren massiv von den Werbemillionen der Bundesbetriebe Post, Swisscom und SBB. Kein Wunder, werden deren Botschaften in den Medien oft unkritisch verbreitet.
Beispiel Ringier: Die SBB sind regelmässig im redaktionellen Teil des Gratisblatts «Blick am Abend» vertreten. Jeannine Pilloud, Leiterin SBB-Personenverkehr, schreibt dort eine Kolumne. Das nutzt sie, um die SBB ins richtige, sprich positive Licht zu rücken.
Zudem nimmt Ringier viel Geld ein durch Inserate von SBB, Post und Swisscom. Der K-Tipp hat nachgeblättert: Allein in den letzten zwei Monaten platzierte Swisscom drei ganzseitige Inserate im «Sonntagsblick». Der Preis für diese drei Seiten: rund 81 000 Franken. Die Postfinance wiederum buchte in den letzten drei Monaten im «Sonntagsblick» Anzeigen für rund 50 000 Franken.
Auch Swisscom geht mit Ringier Hand in Hand: Zusammen mit der SRG hat sie dieses Jahr ein Unternehmen gegründet, um Werbung in Internet, Fernsehen, Radio und Presse zu verkaufen.
Zudem hat Swisscom im letzten Jahr zwölf Werbebeilagen in den Tageszeitungen der Grossverlage Ringier und Tamedia sowie weiteren Zeitungen platziert. Dieses Jahr sind Werbebeilagen im gleichen Umfang geplant, wie Swisscom dem K-Tipp schreibt.
SBB: Beilagen mit Lokalredaktionen
Eine auffällige Nähe gibt es zwischen den SBB und Zeitungsredaktionen: In diesem Jahr wollen die SBB insgesamt 18 Beilagen «Freizeit und Ferien» publizieren – in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Lokalredaktionen. Für eine dieser Beilagen verantwortlich ist die «Berner Zeitung», die zum Tamedia-Verlag gehört.
Bereits 2014 zur Eröffnung der SBB-Durchmesserlinie in Zürich arbeiteten Tamedia-Journalisten eng mit den SBB zusammmen. So verfassten Redaktoren des «Tages-Anzeigers» im Auftrag der SBB eine mehrseitige Sonderbeilage.
Wie viel Geld Post, Swisscom und SBB im Abstimmungskampf ausgeben, um einen Erfolg der Initiative Pro Service public zu verhindern, wollten die drei Bundesbetriebe gegenüber dem K-Tipp nicht sagen.
Die Privatfirma Mediafocus erhebt monatlich, wie viel Geld insgesamt auf den verschiedenen Medienkanälen für Werbung investiert wird. Daraus geht hervor, dass allein für Polit-Kampagnen im März und April 6,6 Millionen Franken investiert wurden. Um welche Kampagnen es sich handelt, ist allerdings nicht ausgewiesen.
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