Cheminées aus den 1960er- bis 1980er- Jahren verbrauchen viel Holz. «Nur rund ein Fünftel der thermischen Energie aus der Verbrennung von Feuerholz trägt zur Raumwärme bei», hält das Institut für Zukunfts-studien und Technologiebewertung in Berlin fest. Das bedeutet: Fast die ganze Warmluft geht über das Kamin ungenutzt verloren.
Gleichzeitig entsteht viel schädlicher Feinstaub, der ungefiltert an die Umwelt abgegeben wird. Mit einem Umbau kann man solche Cheminées energetisch aufwerten und die Umweltbelastung reduzieren. Im Prinzip gibt es drei Sanierungsvarianten. Doch Aufwand, Effekt und Kosten sind dabei sehr unterschiedlich.
1. Mehr Wärme dank Heizkassette
In ein Cheminée lässt sich auch eine sogenannte Heizkassette einbauen. Das ist eine doppelwandige Kiste aus Stahl mit Glasfront. Man schiebt sie in die Cheminéeöffnung aus Stein und Mörtel und dichtet sie anschliessend ab. Das Holz brennt dann im Innern der Kassette. Der Rauch entweicht wie beim alten Cheminée nach oben durch das bestehende Kamin.
- Der grosse Vorteil: Über Lüftungsschlitze unten an der Kassette wird kalte Raumluft angesaugt, erwärmt und über die oberen Lüftungsschlitze in den Raum zurückgeblasen. Damit steigt die Wärmeleistung eines Cheminées um das Fünf- bis Sechsfache.
- Kosten inkl. Installation: ab 5000 Franken
- Dauer des Einbaus: ein halber Arbeitstag
Tipp: Heizkassetten müssen seit Sommer 2018 die strengeren Bestimmungen der Luftreinhalteverordnung erfüllen. Erlaubt sind nur Heizkassetten, die nach Norm EN 13229 geprüft sind.
2. Holzverbrauch sinkt durch eine Verglasung
Einfach und energetisch sinnvoll ist es, in die vorhandene Cheminéeöffnung eine feuerfeste Glastür einzubauen. Damit verpufft zwar noch immer ein Grossteil der produzierten Wärme durch das Kamin. Gleichzeitig aber reduziert die Tür den Abzug warmer Luft – so kühlt der Wohnraum langsamer aus. Zudem braucht man weniger Holz. Denn es wird weniger Sauerstoff angesogen, der das Feuer unnötig stark anregt.
- Der grosse Vorteil: Weniger Holz verbrennen bedeutet auch weniger Feinstaub in der Luft.
- Kosten inkl. Installation: 1500 bis 3000 Franken
- Dauer des Einbaus: maximal ein halberArbeitstag
Tipp: Gute Cheminée-Glastüren lassen sich einfach öffnen und luftdicht schliessen. Zudem sollte man sie für die Reinigung problemlos und ohne Werkzeug aushängen können.
3. Viel Warmluft mit Nachheizflächen
Wer das alte Cheminée vollständig demontiert, kann die Vorteile eines offenen Feuers mit der Wärme eines Kachelofens kombinieren – z.B. mit einem Cheminéesystem mit Nachheizflächen: Sie speichern viel Wärme und geben sie dosiert wieder ab – je nach Modell und Material bis zu 10 Stunden. Dabei zirkulieren die heissen Rauchgase durch ein neu gebautes Zugsystem. So wird die Wärme an die neuen Oberflächen abgegeben – entlang der Wand oder als Ofenbank wie bei einem klassischen Kachelofen.
Der grosse Vorteil: Im Frühling und im Herbst reicht die Wärme aus, um die Zentralheizung abzustellen. So spart man Heizkosten. Das Äussere der Systeme kann mit Keramik, Granit, Sandstein oder Marmor gestaltet werden.
- Kosten inkl. Installaton: ab 13 000 Franken
- Dauer des Einbaus: für Abriss und Aufbau 6 bis 10 Arbeitstage
- Tipp: Die Grösse des Systems mit Nachheizflächen kann ein Ofenbauer aufgrund des gewünschten Heizbedarfs berechnen.