China: 2 Rp. in der Minute
Im Internet bieten neue Firmen Festnetz-Gespräche zu Tiefstpreisen an. Diese «Call-by-Call»-Anrufe sind zum Teil extrem günstig.
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K-Tipp 12/2006
14.06.2006
Otto Hostettler - otto.hostettler@ktipp.ch
Sie heissen RedTelecom, Schweiztel, Balkatel, Meinecom oder Pro?tel - und alle haben ein Ziel: sich im liberalisierten Telefonie-Markt auch ein Stück vom Kuchen abzuschneiden. Davon pro?tieren wiederum Vieltelefonierer und Leute, die ins Ausland telefonieren. Denn die alternativen Telefongesellschaften bieten für Festnetzgespräche Minutentarife, die inzwischen bei 1 Rappen liegen.
Dies ist massiv günstiger als die Tarife von Swisscom - vor allem bei Auslandsgesprächen: Wer zu...
Sie heissen RedTelecom, Schweiztel, Balkatel, Meinecom oder Pro?tel - und alle haben ein Ziel: sich im liberalisierten Telefonie-Markt auch ein Stück vom Kuchen abzuschneiden. Davon pro?tieren wiederum Vieltelefonierer und Leute, die ins Ausland telefonieren. Denn die alternativen Telefongesellschaften bieten für Festnetzgespräche Minutentarife, die inzwischen bei 1 Rappen liegen.
Dies ist massiv günstiger als die Tarife von Swisscom - vor allem bei Auslandsgesprächen: Wer zum Beispiel eine halbe Stunde nach Spanien telefoniert, zahlt bei Swisscom Fr. 7.50. Bei Sunrise kostet es Fr. 5.20, bei Schweiztel Fr. 2.75 und bei 10881.ch gerade noch 35 Rappen. Ein halbstündiges Telefonat in die Türkei kostet bei Swisscom Fr. 19.50, bei 10787.ch 5 Rappen.
Wichtig: Immer auf Tarifansage achten
Noch grösser ist die Preisdifferenz bei Anrufen nach China: Swisscom verrechnet in der Minute Fr. 1.25, eine halbe Stunde kostet damit Fr. 37.50, bei Meinecom.ch kostet sie Fr. 2.70 und bei 10881.ch noch 65 Rappen.
Günstig ins Ausland telefonieren hat aber seine Tücken: Wer über eine dieser Firmen telefonieren will, muss sich meist auf deren Internetseite anmelden. Vor jeder Rufnummer muss ein fünfstelliger Code eingegeben werden, die Abrechnung erfolgt entweder über die alternative Gesellschaft oder über den gewohnten Festnetzanbieter.
Ständig wechselnde Tarife der verschiedenen Anbieter erschweren zudem den Überblick - und könnten zu bösen Überraschungen führen. Immerhin wird der aktuelle Tarif vor jedem Gespräch automatisch angegeben.
Bei einigen Anbietern ist zudem nicht klar, wer hinter den «Call-by-Call»-Diensten steckt. Dies ist insbesondere bei Reklamationen ärgerlich. Einige veröffentlichen nur eine Postfachadresse, andere sogar nur eine E-Mail-Adresse.
Versteckte Gebühren
- Call-by-Call: Sie wählen für jedes Gespräch individuell eine Telefongesellschaft. Ein Überblick solcher Gesellschaften findet sich bei www.comparis.ch. Anmelden kann man sich bei beliebig vielen Telefonfirmen (übers Internet), bei einigen ist keine Anmeldung nötig. Zu den Minutentarifen kommen oft Verbindungsgebühren hinzu.
- Pre-Selection (auch Preselect, Carrier Pre-Selection, CPS genannt): Wer alle Gespräche über eine andere Gesellschaft als Swisscom führen will, muss sich schriftlich (Brief oder Fax) mit Unterschrift bei der neuen Gesellschaft anmelden. Darauf werden die Gesprächskosten über die neue Firma abgerechnet, bei Swisscom fällt nur noch die Grundgebühr für den Anschluss an.
- Callthrough: Mit diesem «Durchwahlsystem» kann der Kunde wie bei «Call-by-Call» für jeden einzelnen Anruf die Gesellschaft wählen (z.B. Teletel.ch). Er wählt dazu zuerst eine Servicenummer (043..., 0840... oder 0900...) und erst dann die eigentlich Rufnummer. Zu den Tarifen des Anbieters kommen so jeweils die Schweizer Festnetzverbindungskosten dazu. Im Inland lohnt sich Calltrough deswegen nie.