Bei jedem Ausatmen stossen Menschen Kohlendioxid (CO2) aus. Eine zu hohe Konzentration dieses Gases in Innenräumen führt zuerst zu Aufmerksamkeitsmängeln, dann zu Müdigkeit und Kopfschmerzen. Das ist auch in Schulen ein Problem. Eine Untersuchung im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit ergab im Jahr 2019, dass die Luftqualität in rund zwei von drei Schulzimmern ungenügend ist. Auch in Grossraumbüros oder im Home-Office herrscht schnell einmal dicke Luft. Mit dem Ausatmen gelangen neben CO2 auch Aerosole in die Luft – so können sich beispielsweise Krankheitserreger wie etwa Viren verbreiten. Deshalb ist es für die Gesundheit wichtig, in Innenräumen für frische Luft zu sorgen.
Mit einem CO2-Messgerät kann man einfach herausfinden, wann es Zeit zum Lüften ist. Der K-Tipp hat zusammen mit der TV-Sendung «Kassensturz» sieben solche Produkte von einem Fachlabor überprüfen lassen (siehe «So hat der K-Tipp getestet»). Die Experten untersuchten, wie gut Anzeige und Alarm bei den Geräten funktionieren, ob sie rechtzeitig warnen und wie exakt sie die CO2-Konzentration messen.
Testsieger kostet nur gut 100 Franken
Die wichtigsten Resultate: Testsieger wurde eines der günstigsten Geräte. Der «CO2 Monitor WL1030» von Technoline warnte bei einer CO2-Konzentration von 700 parts per million (ppm) das erste Mal. Lüftet man bei diesem Wert, ist man auf der sicheren Seite. Denn laut dem deutschen Umweltbundesamt gilt die Raumluftqualität bis 800 ppm als gut. Das Technoline-Gerät war zudem einfach zu bedienen, und die Werte auf dem Display waren gut sichtbar dargestellt.
Fast gleich gut schnitt der «CO2 Monitor SA 1200 P» von K-Sales ab. Das Gerät mass die CO2-Konzentration genauer als der Testsieger. Allerdings warnte es erst bei 800 ppm das erste Mal. Vorteil dieses Geräts:
Es lässt sich einstellen, ab welcher CO2-Konzentration es warnen soll.
Der «CO2-Warnmelder WM 110 Airsecure» von Abus erzielte die gleiche Gesamtnote wie der «CO2 Monitor SA 1200 P». Sein Vorteil: Er lässt sich auch mit Akku betreiben, die meisten anderen funktionieren nur mit Kabel. Er mass die CO2-Konzentration genau und warnte rechtzeitig bei einem Anstieg. Nachteil: Bei sehr heller Umgebung war das Display schwierig ablesbar.
Die «Smart Home Weather Station NA-NWS 01-EU» von Netatmo warnt laut dem Hersteller, wenn es Zeit ist, die Wohnung durchzulüften. Allerdings war das im Test erst bei 1200 ppm der Fall. Bei dieser CO2-Konzentration bewertet das Umweltbundesamt die Luftqualität noch mit «mässig».
Reine «Ampelgeräte» taugen wenig
Das Prüflabor untersuchte mit dem Modell «Air» von Caru und dem «Luftgütemonitor Huma-i Hi-150» von Humatech auch zwei reine «Ampelgeräte»: Diese zeigen die konkrete CO2-Konzentration in der Luft nicht in parts per million an. Sie leuchten lediglich, wenn der vom Hersteller eingestellte CO2-Gehalt erreicht wird. Beide Geräte warnten erst verzögert bei einem Anstieg – das Caru-Produkt bei 1150 ppm und das Humatech-Gerät bei 1300 ppm. Der Warnzeitpunkt liess sich nicht ändern. Zudem gab es bei beiden keinen akustischen Alarm. Beide Geräte wurden in der Testtabelle nicht berücksichtigt, da sie nicht direkt vergleichbar sind.
Humatech schreibt dem K-Tipp, dass man das Gerät von Zeit zu Zeit neu justieren müsse. Dann erhalte man genauere Messwerte. Caru hält fest, dass sich sein Produkt erst nach einigen Tagen automatisch kalibriere. Der Hersteller vermutet, dass das zum Zeitpunkt der Messung noch nicht der Fall gewesen sei.
So hat der K-Tipp getestet
Im Auftrag des K-Tipp und des «Kassensturz» mass das Labor Müller BBM in München (D) bei sieben CO2-Messgeräten, ab welcher CO2-Konzentration sie den Benutzer warnen und wie gut Anzeige und Alarm funktionieren. Zudem prüften die Experten, wie genau die Geräte den CO2-Gehalt ermitteln und wie viel Strom sie verbrauchen.
Das Labor nahm auch Handhabung und Verarbeitung der Geräte unter die Lupe: Wie einfach lassen sie sich in Betrieb nehmen? Kann man Einstellungen problemlos vornehmen? Wie gut ist das Display ablesbar? Sind die CO2-Warnungen gut erkennbar? Falls es eine Smartphone-App gibt: Ist sie sinnvoll? Funktioniert sie gut?