Damit die Liebste nicht errötet
Für eine schonende Rasur müssen die Scherköpfe möglichst flexibel sein. Ob sie vibrieren oder rotieren, ist zweitrangig.
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K-Tipp 9/2004
05.05.2004
Patrick Gut - pgut@ktipp.ch
Wer seinem Bart mit einem Elektro-Rasierer zu Leibe rücken will, hat die Wahl zwischen zwei Technologien. Die Apparate funktionieren mit kreisenden oder mit vibrierenden Messern (Rota- bzw. Vibra-Rasierer). Rota-Modelle gibts in der Schweiz nur von Philishave. Bei Vibra-Rasierern ist Braun marktführend. Weitere Marken: Panasonic, Grundig und Carrera. Einfachere Geräte gibts für unter 100 Franken, die teuersten kosten an die 400.
Die Stiftung Warentest attestierte praktisch allen Gerä...
Wer seinem Bart mit einem Elektro-Rasierer zu Leibe rücken will, hat die Wahl zwischen zwei Technologien. Die Apparate funktionieren mit kreisenden oder mit vibrierenden Messern (Rota- bzw. Vibra-Rasierer). Rota-Modelle gibts in der Schweiz nur von Philishave. Bei Vibra-Rasierern ist Braun marktführend. Weitere Marken: Panasonic, Grundig und Carrera. Einfachere Geräte gibts für unter 100 Franken, die teuersten kosten an die 400.
Die Stiftung Warentest attestierte praktisch allen Geräten eine gute Rasierleistung - mit leichten Vorteilen für Philishave. Punkto Hautschonung aber hatte ein Braun-Rasierer die Nase vorn (Test 12/2003).
Der Grad der Hautreizung ist abhängig von der Beweglichkeit der Scherköpfe. Bei den teuren Modellen von Braun bewegt sich der Kopf in vier Richtungen und passt sich so besser den Konturen des Gesichts an. Auch die drei einzeln federnd gelagerten Scherköpfe der Philishave-Rasierer passen sich ideal den Gesichtskonturen an. Unterschiede gibts bei der Beweglichkeit des Scherkopfrahmens. Bei den günstigsten Apparaten ist der Rahmen starr.
«Wer sich einmal für ein System entschieden hat, wechselt kaum», sagt Karl Dittli, Leiter des Elektrofachgeschäfts Eltop in Zürich. Die Haut brauche etwa zwei Wochen, um sich an das neue System zu gewöhnen.
Für die Hersteller ist es also schwierig, sich Kunden abzujagen. Sie versuchen daher, Nassrasierer für die Elektro-Rasur zu gewinnen. Einige Rasierer sind mit Kartuschen ausgerüstet, aus denen während der Rasur eine Emulsion aufgetragen wird. So rasiert man sich mit dem Elektro-Rasierer quasi nass. Im Stiwa-Test befanden viele Prüfer das System als «angenehm».
Langhaarschneider
- Langhaarschneider gehören zur Standardausrüstung von Elektro-Rasierern. Sie sind entweder fix am Gerät angebracht, ausklappbar (Bild) oder aufsteckbar.
Scherkopf
- Rotierende Messer oder Rasierer mit Scherfolie und vibrierendem Klingenblock.
Je nach Preis sind die Scherköpfe unterschiedlich flexibel. Je flexibler, desto besser passt sich der Rasierer den Konturen des Gesichts an.
Scherfolie/Schersieb
- Die Scherfolie deckt die Messer ab. Einfachere Folien gleichen einem Löchersieb oder weisen nur eine Lamellenstruktur auf. Bei teuren Rasierern ist die Folie aufwändiger strukturiert. Das soll den Barthaar-Typen Rechnung tragen.
Stromversorgung
- Akku/Stromkabel: die üblichste Stromversorgung bei Elektro-Rasierern. Wer zwei Wochen unterwegs ist, kommt mit einem vollen Akku meist durch. Das Stromkabel dient eher für Notfälle, wenn zum Beispiel der Akku den Geist aufgibt.
- Nur Akku: Topgeräte verfügen über einen ergiebigen Lithium-Ionen-Akku (Li-Ion-Akku). Auch gut sind Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH). Problematischer sind Nickel-Kadmium-Akkus (NiCd). Sie enthalten Schwermetalle und sind weniger ergiebig. Wird ein solcher Akku immer wieder in nicht leerem Zustand aufgeladen, verliert er zudem an Kapazität.
Bei Apparaten mit Akku verhindert ein Sicherheitsschalter, dass der Rasierer versehentlich eingestellt wird.
- Nur Stromkabel: Diese Apparate sind in der Anschaffung günstiger als Akku-Modelle. Das Kabel beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit.
Display
- Teure Modelle sind mit einem Display ausgerüstet. Hier kann man die Restlaufzeit des Akkus ablesen oder wird auf nötige Reinigungen etc. hingewiesen. Die Stiftung Warentest sieht in den Displays «nur wenig praktischen Nutzen».
Reinigung/Pflege
- Nicht alle Elektro-Rasierer lassen sich unter laufendem Wasser abspülen. Beim Kauf nachfragen.
- Fachleute aus dem Verkauf empfehlen, Scherblatt und Klingen etwa alle zwei Wochen in warmes Seifenwasser einzulegen. Das erhöhe die Lebensdauer und sorge für gleich bleibende Rasierleistung.
- Spezielle Reinigungsflüssigkeiten desinfizieren die Scherköpfe. Zu einigen Geräten gibts gar Stationen zur Selbstreinigung.
- Das Auswechseln der Scherköpfe ist nach etwa eineinhalb Jahren angezeigt (Kosten: 40 bis 70 Franken).