Termine, Kontakte, Musik, Texte oder Bilder: All das sollen die Nutzer nicht mehr auf ihren Handys oder Tablets speichern, sondern per Internet auf den Grossrechnern von Google, Microsoft und Apple. Die Konzerne nennen das Cloud (auf deutsch Wolke). Das Versprechen: Mit Internetverbindung kann man jederzeit und von überall auf der Welt auf seine Daten zugreifen.
Beispiel Apple: Mit dem iCloud-Dienst stellt der Konzern seinen Kunden 5 Gigabyte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Selbstlos ist Apple allerdings nicht:
- Die iCloud funktioniert nur dann problemlos, wenn man sie mit Apple-Geräten und -Programmen benutzt. Beim Verkauf dieser Geräte kassiert Apple kräftig. Sie gehören nämlich zu den teuersten auf dem Markt.
- Wer bei iCloud seine Daten sichert, wird von Apple-Geräten und -Programmen abhängig. Ein Wechsel zu Geräten anderer Hersteller wird kompliziert und kostet viel Zeit.
- Bei der iCloud und allen anderen Clouds gibt man persönliche Daten in fremde Hände – Termine, Kontakte, Texte oder Bilder.
Apple verwendet diese Daten «zur Verbesserung seiner Produkte und Dienstleistungen» – so steht es in den Angaben zum Datenschutz. Die Firma verspricht zwar, dass diese Praxis keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulasse. Doch die persönlichen Daten werden auf Grossrechnern irgendwo auf der Welt gespeichert, analysiert und kommerziell verwertet. Einen Schutz der Daten vor Missbrauch durch Unternehmen oder staatliche Behörden gibt es nicht.
Um viele Kundendaten für die iCloud zu erzwingen, übt Apple ständig Druck auf die Besitzer der Geräte aus, sich bei iCloud anzumelden. Dies auch wieder beim neusten iPhone 6, das vor wenigen Tagen in die Läden kam: Wer das Handy in Betrieb nehmen will, muss auch die iCloud-Nutzungsbedingungen akzeptieren – sonst funktioniert das Telefon nicht. Danach muss der Nutzer gleich zweimal die Verbindung zur iCloud mit einem Klick auf «Nicht verwenden» ablehnen, wenn er sie nicht will.
Spezielle USB-Sticks als Alternative
Doch es gibt eine Alternative für jene, die ihre Daten nicht in fremde Hände geben wollen: spezielle USB-Sticks. Sie verfügen auf der einen Seite über einen normalen USB-Stecker, auf der anderen über einen Spezialstecker fürs Handy oder Tablet. So kann man Daten vom Telefon auf dem Stick speichern und dann am Computer benutzen. Weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Clouds funktionieren die Sticks auch ohne Internetverbindung. Beispiele: Für Apple-Geräte gibts den iStick (8 GB Speicherplatz, für 84 Franken bei Brack.ch), für Android-Geräte den Transcend JetFlash 380S (8 GB für Fr. 17.20 bei Digitec.ch).
So sperrt man die Cloud
Apple, Microsoft und Google wollen ihre Kunden in die Cloud zwingen. Wer dies nicht will, kann Folgendes dagegen tun:
Beim Installieren von Windows keine E-Mail-Adresse eingeben, sondern auf «Ohne Microsoft-Konto anmelden» klicken. Bei Apple-Geräten bei der Inbetriebnahme unter iCloud «Nicht anwenden» wählen.
Wer irrtümlich ein Cloud-Konto erstellt hat, kann es auch ausschalten. Unter den folgenden Links finden Sie dazu ausführliche Anleitungen: