Ob Joggen, Velofahren oder Nordic Walking: Moderne Handys können auch als Trainingscomputer für Sportler dienen. Dank eingebauter Satellitenortung (GPS) kann man sich so Laufstrecken oder Velotouren aufs Handy laden und sich von diesem navigieren lassen.
Mit speziellen Programmen (Apps) können zudem weitere Funktionen hinzugefügt werden – von der einfachen Stoppuhr bis hin zum komplexen Trainingscomputer.
Auffallend dabei: Von den meisten Programmen gibt es zwei Versionen. Die kostenlose Grundversion ist zum Ausprobieren gedacht, enthält aber meist schon alles Wesentliche. Bei der kostenpflichtigen Version kommen nur Spezialfunktionen wie Intervalltraining und Sprachanweisungen hinzu.
Für solche Apps, die meist mehrere Sportarten beherrschen, muss man nur einmal bezahlen. Der Betrieb selber kostet nichts.
Strecke aufzeichnen und Zeit messen
Grundlage für alle Apps sind die Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke sowie die Zeitmessung. Daraus berechnen die Programme verschiedene Kennzahlen, wie Durchschnittstempo und Zeit pro Kilometer. Einige Apps geben zudem den Kalorienverbrauch an. Doch diese Angabe ist wenig aussagekräftig, da sie nur auf Durchschnittswerten beruht.
Besonders praktisch ist die App Cyclemeter (Kosten: Fr. 3.–). Sie ist nur für iPhones erhältlich und richtet sich hauptsächlich an Velofahrer. Einmal gestartet, zeigt sie auf einen Blick verschiedene Kennzahlen an – von der aktuellen Geschwindigkeit über die verstrichene Trainingszeit bis hin zu zurückgelegten Höhenmetern. Die Kennzahlen lassen sich nach Belieben auf dem Bildschirm anordnen, austauschen und bearbeiten.
Trainingstagebuch und Trainingspläne
Einige Programme liefern praktische Statistiken: alle gelaufenen Strecken und Zeiten, die insgesamt zurückgelegten Kilometer und Höhenmeter pro Jahr sowie die Bestzeiten für einzelne Strecken. Ein Beispiel dafür ist die kostenlose APP runtastic für iPhone, Android, Blackberry und Windows Phone 7. Mit diesen Apps kann man seine Daten auf eine Website hochladen und dann zu Hause am Computer in aller Ruhe analysieren.
Die kostenlose App miCoach für iPhone, Android und Blackberry hat zudem verschiedene Trainingspläne gespeichert. Je nach gewählter Trainingsform meldet das Handy dann während des Laufes, ob man schneller oder langsamer rennen soll. Über die Website micoach.com kann man den aktuellen Trainingsstand abrufen.
Streckendaten für Läufe und Velotouren
Vor allem für Velofahrer nützlich ist die eingebaute Navigationsfunktion einiger Apps. So kann man im Voraus eine Route planen und aufs Handy übertragen. Das Handy zeigt an, wo man abbiegen soll und wie lange man noch zum Ziel braucht. So kann man seine Kräfte besser einteilen. Und: Wer in den Ferien im Ausland Sport treiben will, verläuft sich so nicht.
Besonders vielseitig ist die App Run.GPS (Kosten: Fr. 6.–). Sie ist für iPhone, Android- und Windows-Handys erhältlich. Mit ihr kann man aus verschiedenen Quellen Streckendaten aufs Gerät übertragen. Wegen der vielen Funktionen ist die App jedoch kompliziert in der Bedienung.Einfacher ist die kostenlose App endomondo für iPhone, Android-, Windows- und Blackberry-Handys.
Sportlerfreunde herausfordern
Bei vielen Applikationen kann man über die jeweilige Website Freunde hinzufügen, die dasselbe Programm verwenden. Dann kann man deren Strecken herunterladen oder sich mit ihnen messen. Das ist besonders für Velofahrer von Interesse, die auf der Suche nach neuen Routen sind. Praktisch: Auf der Karte sieht man die Routenlänge und wie lange man dafür braucht bzw. wie lange andere dafür gebraucht haben. Nachteil: Alle Freunde müssen auf der gleichen Website registriert sein. So funktioniert beispielsweise das Programm runtastic nur mit runtastic.com. Immerhin: Die Registrierung ist gratis.
Beispiele für solche Apps sind das kostenlose MapMyRun (nur auf Englisch) für iPhone, Android, Blackberry und das 2 Franken teure Nike + GPS fürs iPhone.
Das Handy zum Joggen fit machen
- Apps laden: Die Apps fürs iPhone bezieht man über das Programm App Store. Dieses ist auf allen Apple-Handys bereits vorinstalliert. Dann einfach am unteren Bildschirmrand die kleine Lupe anwählen, den gewünschten App-Namen eingeben und auf «Suchen» tippen. Bei Android-Handys ist das Vorgehen gleich. Einziger Unterschied: Der App Store heisst dort Play Store.
- Handy festmachen: Fürs Joggen gibt es spezielle Armbänder mit einer durchsichtigen Tasche, in der man das Handy verstaut. Diese ist meist spritzwasserfest. Ein kurzer Regenschauer kann dem Handy also nichts anhaben. Fürs Velo braucht man eine spezielle Halterung, die am Lenker montiert wird.
- Zubehör hinzufügen: Die meisten Apps können auch die Herzfrequenz aufzeichnen. Dafür benötigt man einen speziellen Brustgurt. Diesen kann man via Funk (Bluetooth oder ANT+Adapter) mit der App verbinden. Um die Trittfrequenz beim Velofahren aufzuzeichnen, benötigt man ebenfalls einen Sensor, der seine Daten kabellos ans Handy sendet.