Das Handy als Pfadfinder

Die detaillierten Landeskarten im Massstab 1: 25 000 gibts auch fürs Handy. Mit dem Programm Swiss Map Mobile funktioniert das so problemlos wie mit einem Navigationsgerät. Zudem ist es viel günstiger.

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K-Tipp 07/2011

03.04.2011

Letzte Aktualisierung:
05.04.2011

Daniel Jaggi

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Verlaufen? Verirrt? In den Bergen oder im Wald ist das schnell einmal passiert. Um sich zielsicher orientieren zu können, braucht es allerdings kein Outdoor-Navigationsgerät, das schnell einmal 1000 Franken kostet.

Eine viel günstigere Alternative ist das Programm Swiss Map Mobile von Swisstopo (Bundesamt für Landestopografie). Es ist konzipiert für Smartphones und das iPad.

Der K-Tipp hat «Swiss Map Mobile» mit einem iPhone 4 auf mehreren Snowboardtouren in der Innerschweiz getestet. Fazit: Es liefert genaue Standortinformationen, ist einfach zu bedienen. Und das Display ist auch bei Sonnenschein gut ablesbar.

So kommt die Karte aufs Handy

Mit Swiss Map Mobile wird das Smartphone zum vollwertigen Outdoor-Navi. So funktionierts:

Installation und Kosten: Als Erstes wird das Programm über iTunes oder den App Store aufs Handy geladen. Preis: Fr. 4.40. Nun kann jeder selber entscheiden, welchen Kartenausschnitt er für seine Tour benötigt und herunterladen will.

Erhältlich sind acht Sektoren im Massstab 1 : 25 000 – zum Beispiel Graubünden, Zentral- oder Ostschweiz. Ein Sektor kostet Fr. 89.–.

Reto Künzler von Swisstopo: «Den meisten Anwendern genügen zwei Sektoren. Das zeigt unsere Statistik.» Es geht aber noch günstiger:

Jeder Sektor ist in noch kleinere Einheiten aufgeteilt. Die kleinste Einheit für einen Radius von rund 9 Kilometern kostet noch Fr. 4.40.

Karten: Heruntergeladen werden die identischen sehr detaillierten Landeskarten im Massstab 1 : 25 000, wie es sie auf Papier gibt. Auf ihnen sind sogar Gletscherspalten, grössere Felsbrocken oder einzelne Bäume eingezeichnet.

Das erleichtert die Orientierung im Gelände wesentlich. Auf den Karten der Outdoor-Navigationsgeräte fehlen solche Details.

Planen: Das Einzeichnen der Routen erfolgt durch Setzen von Wegpunkten. Sie können später wieder verschoben werden. Geplant wird direkt auf dem Smartphone, dem iPad oder am Computer.

Die Routen können vom Computer aus als Mail aufs Handy übertragen werden. Allerdings: Wer Routen zu Hause am Computer plant, benötigt dazu zusätzlich die Swiss-Map-CD. Bislang kostete eine Kartensektion 178 Franken. Ab Sommer soll sie laut Swisstopo aber wesentlich günstiger werden.

Tracks: «Swiss Map Mobile» ermöglicht auch das Aufzeichnen von Tracks – der effektiv zurückgelegten Strecke. Dies ist besonders wichtig, um bei plötzlichem Schlechtwetter den Rückweg sicher wiederzu- finden.

Beim K-Tipp-Praxistest funktionierte diese Aufzeichnung einwandfrei. Das Handy konnte bequem in der Jackentasche mitgeführt werden. Ein Track lässt sich speichern und auf andere Geräte übertragen.

Akku-Pack: Sinnvoll für lange Touren

Smartphones benötigen besonders beim Aufzeichnen von Tracks viel Strom. Im Praxistest war der Akku bereits nach 5 Stunden leer. Hier waren Outdoor-Navigationsgeräte dank Laufzeiten bis 15 Stunden klar im Vorteil.

Doch für Smartphones gibt es inzwischen Akku-Packs. Das sind aufladbare Zusatzbatterien in der Grösse eines Handys (Gewicht: 40 bis 150 Gramm; Kosten: Fr. 40.– bis 80.–).

Weitere Informationen: www.swisstopo.ch/swissmapmobile

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