«Das ist Geschmackssache»

In Tests war die Kult-Bratwurst vom «Sternen-Grill» am Zürcher Bellevue meist Schlusslicht. Kürzlich wurde der renovierte Grill eröffnet. In die Qualität der Wurst hat man laut Geschäftsführer Peter Rosenberger aber nicht investiert.

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K-Tipp 07/2013

10.04.2013

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Die Bratwürste des Zürcher «Sternen-Grills» wurden schon mehrmals getestet. Die Ergebnisse waren nie überzeugend: letzte Plätze im «Saldo»-Test 12/04 und in den K-Tipp-Tests 10/07 und 13/11, nur ein vierter Platz beim K-Tipp-Test 15/11. Die Analysen zeigten: Die Würste enthielten einerseits nur 39 Prozent Kalbfleisch. Laut Gesetz muss der Anteil bei Kalbsbratwürsten aber bei mindestens 50 Prozent liegen. Andererseits war der Anteil an hochwertigem Muskelfleisch beim Test im Jahr 2007 am tiefsten. Dafür war der Bindegewebe-Anteil am höchsten.

Im März ist der neue «Sternen-Grill» der Gebrüder Thomas und Peter Rosenberger eröffnet worden. Der K-Tipp konfrontierte die Inhaber mit den negativen Testresultaten und den negativen Publikumsreaktionen auf der Internetseite des «Tages-Anzeigers». Tenor der rund 200 Meinungen: Die Wurst ist zu teuer, innen kalt, aussen verkohlt und geschmacklich unterdurchschnittlich.

Der Neubau des «Sternen-Grills» hat viel Geld gekostet. Haben Sie auch in die Qualität der Bratwurst investiert?

Peter Rosenberger: Es ist seit 30 Jahren die gleiche Wurst, vom gleichen Metzger. Sie kostet seit drei Jahren 7 Franken. Ende Januar ist sie zertifiziert worden. Damit ist garantiert, dass sie die strengen Anforderungen an eine St. Galler Bratwurst erfüllt.

Bei den K-Tipp- und «Saldo»-Qualitätstests hat Ihre Wurst regelmässig schlecht abgeschnitten. Ist Ihnen der Inhalt der Würste egal?

Ob eine Wurst überzeugt, ist Geschmackssache.

Auch die vielen Wortmeldungen auf der Tagi-Website sind deutlich: Die Blogger sind mit der Wurst offensichtlich nicht zufrieden.

Wenn unsere Bratwurst wirklich so schlecht wäre, dann könnten wir ja keine mehr verkaufen. Wir verkaufen aber täglich einige hundert Würste. Seit der Neueröffnung Anfang März haben wir viele positive Feedbacks erhalten.

Im Blog wird behauptet, die Würste würden fast kalt verkauft.

Dass eine Wurst innen noch nicht genügend heiss ist, kann vorkommen. Wir messen die Innentemperatur der Würste mit einem Thermometer. Erst wenn sie über 70 Grad ist, wird sie verkauft. Sollte mal eine zu kalt sein, darf der Gast sie zurückgeben und erhält eine neue.

Was sagen Sie zum Vorwurf, verkohlte Würste zu verkaufen?

Das ist Unsinn. Bei uns darf sogar jeder Gast dem Grilleur sagen, welche Wurst er möchte. Die erhält er dann auch. Zudem: Manche wollen eine stark grillierte, manche eine schwach grillierte. Auch hier sind die Geschmäcker verschieden.

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