Das «Splitten» bringts
Treiben Kassenwechsler kleinere Kassen in den Ruin? Bis wann kann ich die Franchise ändern? Das müssen Sie beachten.
Inhalt
K-Tipp 18/2003
29.10.2003
Was sind die Folgen eines «Splittings»?
Womit muss ich rechnen, wenn ich Grund- und Zusatzversicherungen nicht bei der gleichen Kasse habe?
Sie haben einen grösseren administrativen Aufwand - aber es lohnt sich. Immer mehr Versicherte wagen den Schritt: Sie suchen sich eine (kleine) günstige Kasse für die Grundversicherung und lassen allfällige Zusatzversicherungen bei einem grösseren Versicherer.
In solchen Fällen gilt der Tipp: Schicken Sie ...
Was sind die Folgen eines «Splittings»?
Womit muss ich rechnen, wenn ich Grund- und Zusatzversicherungen nicht bei der gleichen Kasse habe?
Sie haben einen grösseren administrativen Aufwand - aber es lohnt sich. Immer mehr Versicherte wagen den Schritt: Sie suchen sich eine (kleine) günstige Kasse für die Grundversicherung und lassen allfällige Zusatzversicherungen bei einem grösseren Versicherer.
In solchen Fällen gilt der Tipp: Schicken Sie alle Originalrechnungen immer zuerst dem Grundversicherer. Machen Sie vorher eine Fotokopie, falls Sie kein Doppel erhalten haben. Sobald Sie den Vergütungsentscheid der Grundversicherung erhalten haben und ungedeckte Kosten bleiben, schicken Sie diese Abrechnung auch noch an die Kasse, bei der Sie Zusatzversicherungen haben.
Einen Schritt weiter geht die Visana: Sie übernimmt für Kunden, die bei ihr nur Zusatzversicherungen haben, die ganze Administration - also auch das Abrechnungsprozedere mit dem Grundversicherer.
Wechseln der Zusatzversicherung
Ich habe bei der Assura per Ende Jahr gekündigt. Für die Grundversicherung wurde das akzeptiert, doch für die Zusatzversicherungen sei eine Kündigung erst auf Ende 2004 möglich. Ist das korrekt?
Ja, falls die Prämie gleich bleibt. Die Assura ist keine kundenfreundliche Kasse: Sie bindet ihre Kunden in den Zusatzversicherungen vertraglich für fünf Jahre. Sie können also erst kündigen, nachdem Sie fünf Jahre dabei waren.
Auch die Kassen der Groupe Mutuel kennen in den Zusatzversicherungen längere Laufzeiten.
Grundsätzlich ist eine Kündigung von Zusatzversicherungen zum jetzigen Zeitpunkt (Oktober/November) nur noch möglich, falls diese teurer werden.
Kleine Krankenkassen in Gefahr?
Wie jedes Jahr rangieren unter den günstigen Kassen kleine Anbieter, die fast niemand kennt. Was riskiere ich, wenn ich zu einer Mini-Krankenkasse wechsle?
Persönlich riskieren Sie gar nichts. Es stimmt zwar, dass kleine Kassen oft Mühe bekunden, wenn sie einen übermässigen Mitgliederzuwachs zu verkraften haben: Die Administration ist schnell überfordert, die Finanzen können aus dem Lot geraten, und die Prämien steigen in den Folgejahren überdurchschnittlich. Im allerschlimmsten Fall muss eine Krankenkasse den Laden nach ein paar Jahren dichtmachen.
Für Sie als Kunde hat das aber keine unmittelbaren Konsequenzen: Sie können jedes Jahr eine andere Kasse suchen. Solange das System so funktioniert, ist es legitim, dies auch auszunützen.
Dies gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass Sie keine Zusatzversicherungen abschliessen - oder dass Sie Ihre Zusatzversicherungen bei einer grossen Kasse haben und sie dort auch belassen, während Sie mit der Grundversicherung jedes Jahr von einer Kasse zur anderen gehen.
Franchise ändern?
Ich will die Kasse nicht wechseln, aber die Franchise herabsetzen. Meine Krankenkasse schrieb mir, ich müsse ihr eine Änderung der Franchise bis zum 15. Oktober mitteilen. Stimmt das?
Nein, Sie haben Zeit bis Ende November. So steht es auch in den offiziellen Versicherten-Tipps des Bundesamts für Sozialversicherung (BSV). Ihre Mitteilung muss also bis am 28. November (Freitag) bei der Kasse eingetroffen sein.
Falls Sie umgekehrt beim gleichen Versicherer die Franchise erhöhen möchten, können Sie dies auch noch im Dezember tun. Melden Sie sich aber dennoch frühzeitig.
Avanex und Sansan
In Prämienvergleichen habe ich oft die Namen Avanex und Sansan gesehen, die mir unbekannt sind. Was steckt dahinter?
Es handelt sich um neue Tochtergesellschaften der Helsana. Für prämiengeplagte Helsana-Kundinnen und -Kunden sind sie eine preisgünstige Alternative - wie übrigens auch die Progrès. Diese drei günstigen Kassen müssen alle Bewerberinnen und Bewerber aufnehmen.
Allerdings hat die Helsana diesen Kassenverbund alles andere als kundenfreundlich ausgestaltet. Wer von der Helsana zu einer günstigen Tochter will, muss formell kündigen und sich bei der Billig-Variante wieder anmelden.
Und: Wer das tut und allfällige Zusatzversicherungen bei der Helsana lässt, muss das bereits erwähnte «Splitting» in Kauf nehmen, hat also zwei Ansprechpartner und mehr Aufwand.
(em)
