Armella Brun (Name geändert) aus dem Kanton Zürich entschloss sich dazu, zwei Tattoos auf ihren Unterarmen weglasern zu lassen. Inzwischen hat die gut 60-Jährige acht schmerzhafte Lasersitzungen hinter sich. Und die Tattoos sind immer noch nicht ganz weg. Stattdessen zeigen sich Spuren von Verbrennungen auf der behandelten Hautfläche.
Ihre ersten drei Laserbehandlungen liess Brun von einem «Lasertherapeuten» in einem Zürcher Kosmetikstudio machen. Dann war der Mann plötzlich verschwunden.
Ein Jahr später nahm Armella Brun die Behandlung in einer Schönheitsklinik wieder auf und liess weitere fünf halbstündige Laserbehandlungen über sich ergehen. Doch das Resultat war immer noch unbefriedigend.
Ursache der leichten Verbrennungen auf Armella Bruns Haut ist wahrscheinlich eine fehlerhafte Laserbehandlung. Zu diesem Schluss kommt Bettina Rümmelein, Hautärztin und Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für medizinische Laseranwendungen, nach einer Untersuchung der behandelten Tattoos.
Das Problem: Bis vor kurzem brauchte es weder eine medizinische Ausbildung noch eine Prüfung in Lasertechnik, um Tattoos wegzulasern. Deshalb boten viele Kosmetik- und Tattoostudios sowie Schönheitssalons die Behandlung an. Anders in Deutschland: Dort dürfen ausschliesslich Ärzte Laserbehandlungen durchführen.
Behandlung kostet bis zu 4000 Franken
Immerhin: Seit Anfang Juni ist in der Schweiz für solche Behandlungen ein Sachkundeausweis erforderlich. Doch dieser bestätigt nur eine Schnellbleiche, bei der sich jemand in einem 14-tägigen Kurs minimale Kenntnisse in der Lasertechnik aneignete. Wer ein Tattoo entfernen will, sucht deshalb am besten einen Hautarzt mit Laserausbildung auf. Es ist teurer, ein Tattoo wegzulasern, als sich ein solches stechen zu lassen.
Laut Gesellschaft für medizinische Laseranwendungen kostet eine halbstündige Behandlung bei einem Hautarzt mit Fähigkeitsausweis für Laserbehandlungen 200 bis 400 Franken. Im Durchschnitt braucht es rund zehn Behandlungen, bis ein Tattoo vollständig entfernt ist. Sie sollten nicht häufiger als alle zwei Monate erfolgen.
Bei grösseren Tattoos ist mit noch höheren Kosten zu rechnen. Kosmetikerinnen, Tätowierer und Schönheitssalons bieten die Behandlung oft pauschal und günstiger an.
Der K-Tipp weiss von einem Studio, welches das Weglasern eines grossen Tattoos für pauschal 1200 Franken anbot. Doch damit spart man möglicherweise am falschen Ort. Spezialistin Bettina Rümmelein sagt: «Ich sehe jede Woche Patienten, die durch unsachgemässe Laserbehandlungen irreparable Hautschäden erlitten.» Häufig komme es zu Verbrennungen oder Vernarbungen auf der Haut, weil die Stärke der Bestrahlung nicht richtig eingeschätzt worden sei.
Blute die betroffene Stelle nach einer Laserbehandlung oder komme es zu einer Blasenbildung, deute das auf eine fehlerhafte Behandlung hin, sagt Rümmelein.
Laserbehandlung für Tattoos: Das ist zu beachten
- Die Behandlung sollte von einem Facharzt mit Laserausbildung durchgeführt werden.
- Falls nicht ein Arzt die Behandlung ausführt: Im Internet kann man hier prüfen, ob die Person über einen Sachkundeausweis für Laserbehandlungen verfügt (Namen in die Suchmaske eingeben).
- Pigmentierte Hautstellen wie Muttermale sollten nicht mit Laser behandelt werden.
- Zwischen zwei Laserbehandlungen sollten mindestens zwei Monate vergehen.